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Ausstellungseröffnung: „Peter Lindbergh: Untold Stories“

Fotograf Peter Lindbergh inszenierte seine Porträtierten so natürlich wie kaum ein anderer. Seine Ausstellung zeigt die Nähe der Wirklichkeit.

Dass eine Ausstellung über einen Künstler auch von diesem selbst kuratiert wurde, ist ein seltener Fall. Insbesondere, wenn es sich um einen verstorbenen Künstler handelt, sind es meistens Kunsthistoriker*innen, die die Werkschau zusammenstellen. Nicht so bei Peter Lindbergh (1944–2019). Er hat etwas mitzuteilen, denn – offenbar wurde noch nicht alles erzählt. Was wissen wir? Lindbergh war Modefotograf, hat für unzählige Magazine gearbeitet, viel in Schwarz-Weiß fotografiert.

Das Besondere: Blickt man in die abgelichteten Gesichter der Frauen, die Lindbergh so beherzt in Szene setzt, so blickt die Person zurück, die sich hinter ihrem Beruf, ihrer Mode oder ihrem Image verbirgt. Was so banal klingen mag, ist hohe Kunst. Es braucht einen Zugang, die Ausstrahlung eines Menschen einzufangen. Und es braucht Erfahrung. Lindbergh interessierte sich für die Persönlichkeit, für das Wahre und Natürliche. Damit entwickelte er eine neue Form des Realismus in der Fotografie.

Inspiriert von der bildenden Kunst niederländischer Maler, wie Van Gogh, studierte Lindbergh Malerei und zog nach Düsseldorf, wo er sich als Fotograf seinen heute so berühmten Namen machte. Seine Bilder wurden zur Ikonografie einer Populärkultur mit ästhetischem Anspruch, die stets die Geschichte des Menschen offenbarten – und damit viel über das Zeitgeschehen verrieten. Viele seiner Aufnahmen kann man nun zum ersten Mal in einer Ausstellung sehen und dabei die eine oder andere bislang unentdeckte Erzählung erfahren.

Kunstpalast Düsseldorf 5. 2.–1. 6.

Mehr Infos zur Ausstellung gibt es auf der Homepage vom Kunstpalast Düsseldorf

Der Bildband zur Werkschau „Peter Lindbergh. Untold Stories“ ist im Taschen Verlag erhältlich. Hardcover, 320 S., 60 Euro

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