Die Ruhe vor dem Kuss
Die ARD zeigt im Oktober die dritte Staffel von „Babylon Berlin“. Für ihre Darstellung der zerbrechenden Weimarer Republik wurde die Krimiserie hoch gelobt.
Anfang des Jahres lief sie im Pay TV bei Sky – jetzt gab die ARD bekannt, dass die drittel Staffel der Serie „Babylon Berlin“ im Oktober im Ersten und damit erstmals im Free TV ausgestrahlt wird. „Babylon Berlin“ ist die teuerste Serie, die je in Deutschland gedreht wurde. Von Anfang an hatten sich Sky und die ARD entschieden, die Serie gemeinsam zu produzieren. kulturnews hatte zum Start der dritten Staffel auf Sky ein Interview mit den Schauspielern Volker Bruch und Liv Lisa Fries geführt.
Babylon Berlin: Mitten in der Wirtschaftskrise
Regie beim Dreh der Serie, für die auch schon eine vierte Staffel bestellt ist, führt ein Trio: Tom Tykwer, Achim von Borries und Hendrik Handloegten drehen in der Regel oft gleichzeitig an verschiednen Orten, um die Produktion effektiv unter Dach und Fach zu bringen. Grundlage sind die Kriminalromane des Autors Volker Kutscher mit den Helden Gereon Rath und Charlotte Ritter. Staffel drei spielt wie die ersten beiden Staffeln im Jahr 1929 kurz vor der Weltwirtschaftskrise. Sie basiert lose auf Kutschers Buch „Der stumme Tod“.
Charlotte Ritter und Gereon Rath: Wann kommt der erste Kuss?
Was sich die Zuschauer der Serie und die Kenner der Romane von Anfang an fragen, ist: Wann küssen Charlotte Ritter (Liv Lisa Fries) und Gereon Rath (Volker Bruch) sich zum ersten Mal? Während die beiden in den Romanen längst ein Paar mit On-Off-Beziehung sind, fremdeln sie im Drehbuch von Tykwer, Handloegten und von Borries noch. Hinzu kommt, dass Rath – anders als in den Romanen – eine Beziehung mit der Witwe seines im Ersten Weltkrieg gefallenen Bruders Anno hat. Aber ist Anno wirklich tot? Wie weit gehen die posttraumatischen Störungen bei Gereon?
Babylon Berlin: Eine Welt vor dem Kollaps
Auch wenn das Drehbuch gegenüber den Büchern gewaltige Veränderungen erfuhr: Das Einfangen des Zeitkolorits, das Abbild einer noch freien Gesellschaft wenige Jahre vor ihrer moralischen und politischen Kapitulation ist auch in Staffel drei hervorragend gelungen. Abstriche bei mancher schauspielerischen Leistung nimmt man da generös hin.
Die ARD startet die Serie am Sonntag, den 11. Oktober, auf dem Tatort-Platz um 20.15 Uhr mit drei Folgen und einer Dokumentation. Drei weitere Folgen werden am 14. 10. um 20.15 ausgestrahlt. Am 15., 21. und 22. Oktober sind dann um 20.15 Uhr jeweils zwei Folgen zu sehen. Die ersten beiden Staffeln sind schon jetzt in der ARD-Mediathek abrufbar.