„Barbaren“ geht auf Netflix in Staffel 2: Die Römer wollen Rache
In Staffel 2 der Serie „Barbaren“ auf Netflix geht der Kampf der Römer im Jahr 10 unserer Zeit gegen die Völker jenseits des Limes weiter.
Die eigentliche Geschichte ist eigentlich schon komplett erzählt – in Staffel 1 der Serie Barbaren. Die Varusschlacht ist geschlagen, sie fand im Jahr 9 nach unserer Zeitrechung im Teutoburger Wald statt. Damals führten die germanischen Stämme unter ihrem Reik Ari die römischen Legionen um den Feldherren Varus in einen Hinterhalt und metzelten den Gegner komplett nieder. Schon die Verfilmung dieser Schlacht und der Vorgeschichte dazu musste mit vielen erfundenen Erzählungen über die Heldinnen und Helden aufwarten. Damals schrieb kulturnews: „Aber dass man diese Geschichte mit billigen Dialogen, gestelzten Konjunktiven und ausgestorbenen Verben bestückt, hätte wirklich nicht sein müssen“. Die Dialoge der unterschiedlichen germanischen Stämme, deren Sprache bekanntermaßen nicht überliefert ist im Gegensatz zur römischen Sprache der damaligen Weltmacht, diese Dialoge sind auch in Staffel 2 der Serie Barbaren (ab sofort auf Netflix) unterirdisch.
„Barbaren“: Staffel 2 mit Diskurs über Appeasement-Politik
Wir schreiben das Jahr 10, und im römischen Lager herrscht lediglich noch Uneinigkeit in Bezug auf den Zeitpunkt des Angriffs, denn die Verstärkung aus Rom ist noch lange nicht komplett. Auf germanischer Seite wiederum drohen Thusnelda (Jeanne Goursaud) und Ari (Laurence Rupp) die Mehrheit der germanischen Stämme zu verlieren, was die Verteidigungsbereitschaft anbetrifft. Manche Positionen triefen nur so von Appeasementpolitik, dass man meinen möchte, die Diskussionen der Stämme seien ein Kommentar zur aktuellen Lage in Europa. Zumal der stärkste Vertreter der Appeasementpolitik ein Verräter ist, der hinter dem Rücken der anderen Stämme Gespräche mit den Römern führt. Sehr schnell befindet sich Ari in der Gefangenschaft der Römer, und Thusnelda ist nahezu auf sich alleine gestellt.
Wer legendenbildende Gründungsmythen á la „Romulus“ liebt oder gerne legendäre Schlachten mit vielen Effekten und noch mehr Blut goutiert, steht auch auf die Serie Barbaren, die von den Regisseuren Stefan Ruzowitzky („Hinterland“) und Lennart Ruff („Wild Republic“) bildästhetisch perfekt sowie actionreich in Szene gesetzt wurde. Alle anderen sollten es beim Trailer belassen und sich von Serien diesen Schlags abwenden.