„Beating Hearts“: Wenn die Liebe hinter Gittern wandert

Regisseur Gilles Lelouche bringt ein wuchtiges Liebesdrama in die Kinos. „Beating Hearts“ glänzt mit Adèle Exarchopoulos und François Civil in den Hauptrollen dieser Mischung aus Romanze und Krimi.
Zuerst Coming of Age, dann eine Mischung aus Romanze und Krimi: Das französische Liebesdrama „Beating Hearts“ ist ein Film, der manchmal zu viel will, mein Rezensent Matthi Hilge.
Das großflächige Drama „Beating Hearts“ des Schauspielers („Asterix und Obelix im Reich der Mitte“) und Regisseurs Gilles Lelouche ist gewissermaßen zwei Filme in einem: Wo anfangs noch eine (zu) klassisch dargestellte Coming-of-Age-Geschichte zweier höchst unterschiedlicher Teenager erzählt wird, steht dem im zweiten Akt eine lupenreine Gangsterstory gegenüber. Schauplatz ist das Nordfrankreich der 80er, in dem die ambitionierte Jackie (Adèle Exarchopoulos) alleine mit ihrem sie umsorgenden Vater aufwächst und an einer neuen Schule auf Clotaire (François Civil) trifft, der aus verrohten Verhältnissen stammt und auch aufgrund überforderter Eltern früh in Kontakt mit Gewalt und Kriminalität kommt.
Ein bisschen zu klischeehaft findet sich eine junge Liebe, die in hellen, szenischen Bildern und juvenilen Dialogen eingefangen wird, doch jäh ihr Ende findet, als Clotaire für zehn Jahre hinter Gitter muss. In der Folge zeichnet Lelouche die Stimmung des zweiten Akts düsterer und abgestumpfter und schickt die Protagonisten auf eine verzweifelte Suche nach sich selbst, verliert sich dabei aber zunehmend in langatmigen Erzählsträngen. „Beating Hearts“ will viel und schafft davon auch einiges, doch nur mithilfe von zu vorhersehbaren Storylines, die eine unnötige Länge herbeiführen.