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Beharie lässt auf neuem Album Verletzlichkeit zu Stärke werden

Beharie sitzt auf einem Tisch in einem im 70er-Jahre Stil eingerichteten Zimmer.
(Foto: Shawn Arvid)

Der norwegische Newcomer Beharie legt mit „When the Silence gets too loud“ sein zweites Album vor, weniger naiv als noch beim Debüt, dafür umso reflektierter.

Beharie ist von seinem in 2023 erschienenen Debütalbum „Are you there, Boy?“ weit gekommen. Er hat die Unschuld der 20er hinter sich gelassen, den Trubel und die Zweifel jedoch mit in die 30er genommen. In seinem zweiten Album „When the Silence gets too loud“ zeigt sich der junge Norweger nach innen gekehrt, verletzlich und reflektiert. Dass diese Authentizität funktioniert, beweist sein bisheriger Weg: Auftritte bei renommierten Festivals wie dem Montreux Jazz Festival, Lob von Magazinen wie Clash und Vergleiche mit Größen wie Frank Ocean. Dabei ist das größte Kompliment vielleicht, dass Beharie vor allem nach sich selbst klingt.

Trotz der ernsten Themen, über die sich der Norweger den Kopf zerbricht, fühlt sich das Album an wie eine Umarmung. Warme Harmonien, intensive Instrumentierung und Chöre sorgen für Gänsehautmomente und umhüllen die Zeilen voller Zweifel. Zwischen Neosoul, Indie und Folk balancierend, schafft Beharie einen Sound, der gleichermaßen berührt wie auch zum Träumen, Fühlen und Vergessen einlädt.

Auch visuell bleibt er eigenwillig: Sein Look erinnert an die 70er, ohne dabei eingestaubt zu wirken. Retro-Hemd, Blümchenkrawatte und Vintage-Flair fallen im Musikvideo seiner ersten Single „Everybody tells me to let go“ auf. Außerdem bemerkenswert ist, dass Beharie und seiner Band im Video im wahrsten Sinne des Wortes die Decke auf den Kopf fällt. Der Song handelt von dem Gefühl, unterdrückt zu werden und nicht in Schubladen zu passen, in die man von anderen reingesteckt wurde – ein Gefühl, das viele kennen.

Beharie macht Verletzlichkeit zu seiner Stärke

Und genau das macht seine Musik so zugänglich: Er klingt erwachsener, aber noch längst nicht „fertig“. Im Chaos des Erwachsenwerdens findet er die Authentizität die sein Publikum berührt. „When the Silence gets too loud“ ist ein Album von der Suche nach sich selbst, Unsicherheit und dem Mut, trotzdem nicht aufzugeben. Wer spüren will, was das bedeutet, sollte Beharies exklusive Album-Release-Show in Berlin nicht verpassen.

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