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Ben Khan: Ben Khan

Für die ganz große Euphorie hat er ein bisschen zu lang gewartet, trotzdem trifft das Debüt von Ben Khan auf offene Arme.

Jede Woche stellen wir hier eine spannende Neuerscheinung zur Debatte. Es diskutieren Carsten Schrader, Verena Reygers und Mitja Steffens von der kulturnews. Und als Gast: die Hamburgerin Kiddo Kat, die gerade das Debütalbum „Piece of Cake“ veröffentlicht hat und deren beatbetonter Pop dem internationalen Vergleich locker standhält.

Kiddo Kat: Mega Entdeckung! Abgefahrene elektronische Styles mischen sich mit einer charakterstarken Stimme, die vom Style her irgendwo zwischen James Blake und Bernhoft liegt. Hier ist in jeden Takt unheimlich viel Liebe geflossen, und grooven tut es auch noch wie Hechtsuppe. Mein absoluter Favorit in diesem Chat.

Carsten: Mit seinen EPs stand er auch auf meiner Hotlist – inzwischen langweilt mich sein angestammter Elektro-R’n’B-Sound. Ben Khan selbst aber auch – und so klingt er auf dem überfälligen Debüt überraschend experimentell: schräge Field Recordings, Mash-ups mit asiatischen und indischen Klängen und viel Identitätsverwirrung in den Texten. In einem lauen Sommermonat reicht das zur Chatschönheit.

Verena: Wer wissen will, wie man 90ies R’n’B aufs Jetzt pimpt, hört „Do it right“. Natürlich hüte ich mich – Kollege Schrader zuliebe – in diesem Zusammenhang etwas gegen James Blake zu sagen. Allerdings hält Khan auch nicht durchgängig das Niveau – in der Mitte wirken die Songs dann doch ein bisschen angegriffen.

Mitja: Wie Carsten hab ich die EPs wohl etwas zu ausgiebig abgefeiert. Mittlerweile ist die Euphorie leider leicht abgeebbt, und das Album zieht mir zu strikt die 90er-Zukunftsvision durch. Demjenigen, der ihn noch nicht kennt, spreche ich aber eine dringende Hörempfehlung aus!

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