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„Perspectives“ von Bernd Kaftan: Mehr von allem, bitte
Auf seinem neuen Album hat sich der Pianist und Komponist mit einem schlagkräftigen Ensemble zusammengetan – für einen groovigen Sound.
Bernd Kaftan ist schon lange dabei: als Pianist und Komponist, als Sänger, als Bandleader und -mitglied, als Musiker des NN Theaters in Köln. Auf Solopfaden allerdings war er bisher nur vereinzelt unterwegs. Namentlich mit dem Solo-Klavieralbum „Rooms and Places“ von 2021, voll von träumerischen, oft auf Improvisationen basierenden Klavierstücken. Nun meldet sich Kaftan mit seinem neuen Album „Perspectives“ zurück. Doch weil Jazz kein Solosport ist, ist er darauf weit weniger allein als noch auf „Rooms and Places“. Vielmehr hat er sich ein hochkarätiges Ensemble gesucht, um seine Ideen umzusetzen. Und auch sonst lässt er deutlich mehr Seiten erkennen als auf dem Vorgänger.
So sind bei „Perspectives“ nicht nur mehr Instrumente zu hören, sondern auch Gesang, nicht nur – aber auch – von Bernd Kaftan selbst. Jazz kann man das immer noch nennen, oder vielleicht Fusion, auch Pop-Elemente sind dabei. Bei dieser Furchtlosigkeit im Umgang mit Genre ist es kein Wunder, dass mit „Days like this“ auch ein Cover von einem Van-Morrison-Song dabei ist. Andere Lieder sind inspiriert von der Künstlerin Niki de Saint Phalle („Nana“) oder von der Musik Südafrikas („Mh mh mh“). Doch neben Gesang und Texten ist auch noch jede Menge Platz für atmosphärische Klänge und virtuose Soli. Neben Bernd Kaftan an Klavier, Synthesizern und Melodion sind Philipp Köbele an der Gitarre, Ulla Oster am Bass, Thomas Wörle an den Drums und Roland Peil an der Percussion zu hören. Anne Hartkamp, langjährige Weggefährtin von Bernd Kaftan, steuert Gesang bei.