Beth Hart: Exklusive Songpremiere
Hier hört ihr vorab den neuen Song „Love is a Lie“ aus dem neuen Beth-Hart-Album „Fire on the Floor“, das am 14. Oktober erscheint.
Am 14. Oktober erscheint das neue Beth-Hart-Album „Fire on the Floor“. Hier hört ihr vorab den Song „Love is a Lie“ und lest unser großes Portrait aus der aktuellen kulturnews:
Ist sie zu HART, bist du zu schwach
Fehlstart mit Folgen: Nachdem sie für ihr Einstandsalbum „Immortal“ als next big thing gefeiert wird, mental aber nicht für den Starrummel bereit ist, endet die erste Tour der kalifornischen Newcomerin in einem Desaster aus Ohnmacht, Verzweiflung, Wut und abgesagten Konzerten. Als Zugabe folgt eine Phase mit Angstzuständen, Mutlosigkeit und Verzweiflung, dann der Totalabsturz mit Alkohol und Drogen. Es ist ein langer Weg zur allmählichen Gesundung, erstmals 2006 dokumentiert auf „Leave the Light on“. Ein mutiger Schritt. „Ich mag Künstler, die keine Angst haben, auch ihre dunklen Seiten zu zeigen“, erklärt Hart, warum sie den Kampf öffentlich ausgetragen hat. „Wenn es dir scheiße geht und du in einen Raum voller Menschen bist, die glücklich sind und Spaß haben, kannst du mit denen nämlich nicht viel anfangen.“
Mit ihrem letzten Album „Better than Home“ will sie endgültig zurück ins Licht – gerät aber an Produzent Michael Stevens, der Trauer und Melancholie als Triebfeder ihrer künstlerischen Kraft sieht und die Sängerin erneut mit ihren Dämonen konfrontiert. „Ich bin stolz auf ,Better than Home’, obwohl es verdammt schmerzvoll war. Dieser Kerl war ein Tyrann, ein wirkliches Arschloch, aber er hatte in vielem auch Recht.“ Wenig später erliegt Stevens einem Krebsleiden, und die Absolventin der L.A. High School Of Performing Arts macht sich daran, das Album aufzunehmen, das sie eigentlich vorhatte. „Ich habe gleich neue Stücke geschrieben, bin ins Studio und habe zwölf Lieder in drei Tagen eingesungen“, erklärt Hart ihren neuen Longplayer. „,Better than Home’“ ist eine Platte zum Grübeln und Weinen, wenn du abends im Bett liegst. „Fire On The Floor“ ist eine Platte, um morgens freudig den Tag zu begrüßen.“
Musik ist für die 44-Jährige seit jeher ein zweischneidiges Schwert: Auf der einen Seite bringt der Beruf sie an ihre mentalen und körperlichen Grenzen. Auf der anderen Seite bescheren ihr Talent, Intelligenz und Leidenschaft auch einen Katalysator, der ihr neue Kraft bringt. „Ich habe lernen müssen, freundlicher mit mir umzugehen“ sagt Beth Hart und fordert das auch von den Menschen um sie herum. „Wer an meiner Seite ist, muss sehr geduldig sein, denn ich trage unbändige Energie in mir. Ich dulde keine anderen Alphatiere in einem Raum mit mir.“
Mit großen Namen kann die Sängerin mit dem edelherben Charme dagegen stets gut arbeiten: Joe Bonamassa, Eric Clapton, Slash und Jeff Beck. Für „Fire On The Floor“ unterstützen sie die Studiolegenden Waddy Wachtel (Rolling Stones, Don Henley) und Mike Landau (Madonna, Céline Dion), an deren Seite sie problemlos zwischen Blues, Rock und Jazz changiert und auch den Vergleich mit den Ikonen des Great American Songbook nicht scheuen muss. „Ich hätte gerne in den Dreißiger- und Vierzigerjahren gelebt“, verrät sie. „Ich liebe Blues, den Jazz, all die Klassiker, denn das sind bis heute die schönsten Melodien und die raffiniertesten Texte, die je geschrieben wurden. Wenn ich Billie Holiday, Diana Washington und Ella Fitzgerald höre, muss ich weinen. Sie haben so unfassbar tolle Stimmen!“
Wie zufrieden Beth Hart derzeit mit sich ist, zeigt sie, indem sie für die Analyse ihres neuen Outputs nur zwei Worte braucht: „Damned good!“ – und ein schallendes Lachen folgen lässt. „Ich habe gute und schlechte Tage“, kommentiert sie. „Momentan ist es einfach wundervoll, aufzuwachen und nicht das Verlangen nach einem Drink zu haben. Der Weg, den ich gegangen bin, war höllisch, und dass ich meine Ketten abgeworfen habe, dafür danke ich Gott. Ich habe meine innere Ruhe gefunden.“
LIVE
9. 11. Essen
12. 5. 2017 Leipzig
14. 5. 2017 Berlin
16. 5. 2017 Hamburg
18. 5. 2017 Hannover
20. 5. 2017 Baden-Baden
22. 5. 2017 Offenbach
24. 5. 2017 Wuppertal
26. 5. 2017 Mannheim
29. 5. 2017 München