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Bianca Casady – Oscar Hocks

Und wie findet ihr das Solodebüt von Bianca Casady (CocoRosie)?

Jede Woche stellen wir hier eine spannende Neuerscheinung zur Debatte. Es diskutieren Philipp Kressmann, Carsten Schrader und Mitja Steffens von der kulturnews. Und ein Gast: Daniel Beskos, Verleger des mairisch Verlags und Mitveranstalter von „Hamlit – Lange Nacht junger Literatur und Musik“ in Hamburg.

Daniel: Typisch CocoRosie eigentlich – vielleicht noch ein wenig verschrobener und düsterer, wenn das geht. Fragmentarische Stückeinwürfe, schöne, verhallte Melodien, unverkennbare Stimme. Find ich gut.

Phillip: Ich auch. Hat durch die unkorrigierte Lofi-Qualität etwas sehr Direktes. Bisschen viel zielloses Geklimper, aber schöne Songideen. Das ist charmant, nach einer Viertelstunde aber auch ein wenig nervenstrapazierend. Die Stimme erinnert mich hier stark an Dillon.

Carsten: Habe Bianca im letzten Sommer bereits mehrfach live gesehen, als das Konzept von „Oscar Hocks“ bestenfalls halbfertig war. Damals war ich komplett enttäuscht, weil mir der Sound zu quetschkommodig und an Kurt Weil orientiert war. Auf Platte ist es doch wieder sehr nah an den frühen CocoRosie, und da teile ich Philipps Einschätzung – auch wenn ich auf die Dillon-Referenz wohl nicht von allein gekommen wäre. Stimmt aber.

Mitja: Wobei ich finde, dass Bianca für ihre Soloplatten noch einiges von Dillon lernen könnte. Dass Bianca hier vor allem ihre dunkle Seite vollends ausleben möchte, ist unverkennbar – aber damit leider weniger meins. Sie sollte sich mal komplett aus der Quetschkommode befreien.

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