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Biennale für aktuelle Fotografie 2020 startet heute

Unter dem Motto „The Lives and Loves of Images“ zeigt die Biennale für aktuelle Fotografie, wieviel Lebendigkeit hinter den Bildern steckt.

Ja, es ist ein Fest – eine Hymne für die Fotografie, die einem hier begegnet. Allein der diesjährige Titel „The Lives and Loves of Images“ verrät, wieviel Lebendigkeit hinter den Bildern steckt. Tatsächlich gerät kaum ein anderes künstlerisches Medium so oft zwischen die Fronten: Fotos sind wichtig, heißt es. Sie dokumentieren unsere Welt, zeigen, was andere nicht sehen können. So manche Kunstwerke werden erst durch die Fotografie bekannt. Genauso heißt es: Fotos lügen, man kann sie einfach verfälschen. Und was sagt schon ein Ausschnitt über eine ganze Szenerie aus? Dass Fotografie auch ganz ohne

Wahrheitsanspruch auskommt, zeigt sie, wenn sie selbst zur Kunst wird. Manchmal kann sie sogar beides zugleich – künstlerisch dokumentieren. Bestes Beispiel liefert das Schweizer Fotografenduo Jojakim Cortis & Adrian Sonderegger (Abb. oben, zu sehen im Museum Weltkulturen, Mannheim). Die beiden bauen in aberwitzigen Modellen ikonische Bilder wie das des sterbenden Soldaten von Robert Capa nach. Hier zeigt sich der doppelte Boden: Würde man nur einen Ausschnitt dieser Szenerie sehen, wäre es das Bild eines anderen. Durch das Atelier-Umfeld bekommt es jedoch einen Making-Of-Charakter. Neben diesem Kunststück, das Teil der Ausstellung „Reconsidering Icons“ ist, hält die Biennale noch fünf weitere parat. In „When Images Collide“ prallt digitales Rendering auf Installationen, und in „All Art is Photograpy“ begegnet man einem bekannten Phänomen: Menschen, die berühmte Ölgemälde mit ihrem Smartphone einfangen. Wer nach der Vielfalt der Fotografie gefragt wird, kann nach dem Besuch von sechs Ausstellungshäusern sicher ein Lied davon singen. jb

Heidelberg, Ludwigshafen, Mannheim 29. 2.–26. 4.

Mehr Infos zur Biennale gibt es auf der Homepage der Veranstalter.

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