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„Biohackers – Staffel 2“: Mia wacht auf

Auch „Biohackers – Staffel 2“ handelt von Machenschaften in der Forschung: Zunächst aber kämpft Mia um ihre verlorengegangene Erinnerung.

Als Mia (Luna Wedler) in „Biohackers – Staffel 2“ an einem Labortisch aus dem Schlaf hochschreckt, kann sie sich nicht erinnern, wie sie dorthin gelangt ist. Überhaupt: Die ganzen drei Monate seit dem Showdown der ersten Staffel sind aus ihrem Gedächtnis verschwunden. Damals hatte sie der Journalist Andreas Winter (Benno Fürmann) in eine Falle gelockt, in einem Sprinter war sie entführt worden – gemeinsam mit der Professorin Dr. Lorenz (Jessica Schwarz). Mia hatte Beweise für Lorenz’ wissenschaftliche Machenschaften und Verbrechen gesammelt und wollte damit an die Öffentlichkeit gehen. Jetzt entdeckt sie: Die Entführung hatte angeblich nie stattgefunden!

Die Netflix-Serie „Biohackers“ handelt von dunklen Machenschaften rund um die synthetische Biologie. In der ersten Staffel gelang es Mia, Beweise dafür zu finden, dass Dr. Lorenz schon vor Jahrzehnten illegal am Erbgut von Embryonen Veränderungen vorgenommen hatte. Mia selbst ist die einzige Überlebende in einer Reihe von mehreren hundert Kindern und will die Strippenzieherin Dr. Lorenz  hinter Schloss und Riegel bringen. In „Biohackers – Staffel 2“ kämpft sie nicht nur gegen ihre Gedächtnislücken an, vielmehr misstraut sie auch ihrem angeblichen Erfolg: Die Karriere von Dr. Lorenz ist zerstört. Wer ist verantwortlich für ihre Gedächtnislücken, ihre starken Kopfschmerzen und ihr Tattoo am linken Innenarm?

„Biohackers“ ist nicht nur ein Thriller im Sprinttempo, die Serie zeigt auch die Stadt Freiburg, als hätte das Fremdenverkehrsamt die Hälfte des gesamten Drehbudgets aufgebracht. Immerhin sieht man in der zweiten Staffel, die im Januar beginnt, auch mal mieses Regenwetter und viele Pfützen zwischen Münster und Bächle. In der im Sommer und Herbst spielenden ersten Staffel hatte man den Eindruck, dass die Hauptaktivität aller in Freiburg Studierenden darin besteht, Party an irgendwelchen geheimen Open-Air-Locations zu machen. Doch weder das Wetter noch Mias Zustand lassen dies jetzt auch nur im Ansatz zu.

Die Serie, deren Showrunner, Autor und Regisseur Christan Ditter („How to be Single“, „Girlboss“) in Personalunion ist, lässt keine ruhige Minute aufkommen. Der plötzlich leere Akku von Mias iPhone wäre nicht Bestandteil der Handlung, wenn er nicht auch gleichzeitig sämtliche Belege aus den letzten drei Monaten ihres Lebens nach sich zöge: Mia weiß ihre neue Pin nicht, das iPhone aber löscht alle Daten, als sie einmal zu oft eine falsche Ziffernfolge eingibt. Vieles an der Handlung ist unterm Vergrößerungsglas betrachtet unglaubwürdig, im Tempo des Erzählflusses aber wird das alles bereitwillig mitgenommen, und genau das spricht für die Serie: Man hat keine Zeit herumzumäkeln. jw

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