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„I am Salma fucking Hayek!“ „Black Mirror“ ist zurück

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Salma Hayek spielt in „Black Mirror“ die Figur der Joan, die wirklich existiert und deren Leben durch die Serie gründlich auf den Kopf gestellt wird. Staffel 6 der Serie Black Mirror läuft jetzt auf Netflix. (Foto: © Netflix)

Auf Netflix kann ab sofort Staffel 6 der Serie „Black Mirror“ gestreamt werden. In der Folge „Joan is awful“ läuft Salma Hayek Amok gegen den Netflix-Klon Streamberry.

„Black Mirror“: Joan verliert alles

In der ersten Folge von Staffel 6 der schon lange legendären Anthologieserie „Black Mirror“ (ab sofort alle fünf Folgen der Staffel 6 auf Netflix) geht es gewaltig zur Sache, auch wenn die Auflösung der Meta-Satire dann doch viel zu versöhnlich ausfällt. In der Folge „Joan is awful“ arbeitet Joan (Annie Murphy) auf mittlerer Ebene in einer modernen Firma, sie vermittelt zwischen der Chefetage und den Beschäftigten, kurz: Gleich zu Beginn muss sie eine Mitarbeiterin entlassen, die gerade ein Haus anbezahlt hat und dringend auf den Job angewiesen ist. Danach trifft sie sich mit ihrem Ex, mit dem sie im Gegensatz zu ihrem Verlobten wohl wilden Sex gehabt hat, zumindest erzählt sie das ihrer Therapteutin. Insgesamt empfindet Joan sich als Mensch, der sein Leben nicht selbst bestimmt, viel lieber würde sie einen eigenen Coffeeshop betreiben, denn Kaffee ist ihre große Leidenschaft.

Als sie am Abend gemeinsam mit ihrem Freund den Fernseher anmacht und das Netflix der Serie – Streamberry – einschaltet, steht dort als neue Serie „Joan is awful“. Gespielt wird Joan von der Schauspielerin, Produzentin und Regisseurin Salma Hayek, Inhalt der ersten Folge ist exakt das, was wird in den letzten Minuten gesehen haben. Wie sehr das Joans Leben aus der Bahn wirft, soll hier nicht verraten werden, nur so viel: Wie diese Folge die Marktmechanismen eines Streaminganbieters ins Visier nimmt, wie sehr sie in die Zukunft schaut und dabei computergenerierte Inhalte, Deepfakes, nie gelesene allgemeine Geschäftsbedingungen und das Abtreten sämtlicher Rechte an der eigenen Person ins Zentrum rückt und auch noch unterhaltsam aufbereitet, ist kurzweilig und – was die Lachfrequenz anbetrifft – als Satire sehr gut gemacht.

Unendliche Spiegelung ins Nichts?

Allerdings kommt aufgrund des doch sehr spielerischen Umgangs mit einem sehr ernsten Themas ein Verdacht auf, der sich gegen Netflix selbst richtet: Da muss sich ein Streaminganbieter seiner Macht schon sehr bewusst sein, dass er die Stoßrichtung einer Serie gegen sich selbst so locker wegsteckt. Hinzu kommt, dass die Folge „Joan is awful“ sich in ihrer spielerischen Spiegelung in die digitale Unendlichkeit so selbstverliebt in die eigene Idee zeigt, dass die Kritik dahinter immer mehr verschwindet. Am Ende sieht man zwei Frauen in elektronischen Fußfesseln im Coffeeshop, und alles ist gut.

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