Finanzthriller: Bankencrash in Stockholm
Zuerst auf One, dann in der ARD-Mediathek: Das Erste zeigt die Serie „Blinded“ für ein breites Publikum und auf unterschiedlichen Kanälen.
Mit der Serie „Blinded“ hat sich die ARD einen hochkarätigen internationalen Finanzthriller geangelt: Schon die ersten Minuten dieses Achtteilers machen klar, worum es geht: Empörte Menschen versuchen voller Aggression, eine Bank zu stürmen. Gleich darauf, im Vorspann und 23 Tage vor der Erstürmung des Bankhauses, sieht man das Buch „Das Kapital“ von Karl Marx und eine Broschüre mit dem Titel „Alle 191 Schwedischen Milliardäre“: Wir schauen auf den Schreibtisch der Wirtschaftsjournalistin Bea Farkas (Julia Ragnarsson), die später dubiose Bankgeschäfte aufdecken wird. Das erinnert vor allem mit Blick auf den Einstieg in die Erzählung ein bisschen an den deutschen Finanzthriller „Bad Banks“, doch „Blinded“ ist die Verfilmung des Buches „Fartblinda“ der Journalistin Carolina Neurath, das bereits 2016 erschienen ist. Bea Farkis ist eine Figur, die dem Begriff „Multitasking“ ganz neue, deutliche Bilder verleiht und dem Typus des ständig am Limit operierenden, auf den Burnout zusteuernden Berufstätigen entspricht. Ganz anders ihr Lover, der Banker Peder Rooth (Matias Varela), der am Morgen beim Anziehen vor einem Schubfach voller Luxusuhren entscheiden muss: welche heute? Da stellt sich glatt die Frage: Ist „Blinded“ am Ende ein Klassenkampfthriller? jw