„Born to be wild – Eine Band namens Steppenwolf“: Ein absurdes Kapitel Rockgeschichte
Deutsch, kanadisch, amerikanisch: Steppenwolf waren Pioniere des Heavy Metal. Diese Doku erzählt ihre bewegte Geschichte.
Bis heute steht der Song „Born to be wild“ von 1968 wie kein anderer für Motorräder, psychedelische Drogen und die weiten Landschaften der USA. Nicht viele wissen, dass die Band dahinter von zwei deutschen Auswandererkindern dominiert wurde: Sänger John Kay heißt gebürtig Joachim Fritz Krauledat und floh als Kind mit seiner Mutter vor der Roten Armee – zunächst nach Thüringen, dann Hannover, schließlich nach Toronto und später nach Buffalo in den USA. Doch die Band, die später Steppenwolf heißen sollte, hat sich in Kanada gegründet. Es war Bassist und Bandleader Nick St. Nicholas, der Kay in seine Band aufnahm, die damals noch The Sparrows hieß. Auch St. Nicholas stammt aus Deutschland und heißt eigentlich Klaus Karl Kassbaum.
Mit „Born to be wild – Eine Band namens Steppenwolf“ erzählt Regisseur Oliver Schwehm eine der skurrilsten Geschichten des Rock nach: Wie aus der in Kanada gegründeten Band mit zwei Deutschen am Steuer ein Symbol der US-Gegenkultur und ein Vorreiter des Heavy Metal wurden. Zu Wort kommen ehemalige Bandmitglieder, darunter Kay und St. Nicholas, prominente Fans und Wegbegleiter:innen. Am Ende sind es vor allem die absurderen Momente, die im Gedächtnis bleiben – zum Beispiel der bis heute andauernde Rechtsstreit zwischen Kay und St. Nicholas. Der hat übrigens auch dank der Doku ein Happy End gefunden, denn bei der Premiere des Films in München sind Kay und St. Nicholas erstmals seit 1972 wieder aufeinandergetroffen – und haben sich versöhnt.