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Bugge Wesseltoft von Rymden über „Valleys and Mountains“: Auf Wanderschaft

Rymden © Egil Hansen-2
Rymden, von links: Dan Berglund (Bass), Bugge Wesseltoft (Keys), Magnus Öström (Schlagzeug) (Bild: Egil Hansen)

Mit ihrem neuen Album streift die Jazz-Supergroup Rymden um Pianist Bugge Wesseltoft durch Wald und Flur – solange es die noch gibt.

Bugge, wie der Titel eures neuen Albums „Valleys and Mountains“ andeutet, geht es viel um die Natur – wie schon immer in eurer Musik. Wie hat dich die Beziehung zu ihr beeinflusst?

Bugge Wesseltoft: Ich glaube, es hat bei mir in der Kindheit angefangen. Ich bin im industrialisiertesten Teil von Norwegen aufgewachsen, mein Großvater hat in einer riesigen Fabrik gearbeitet, die zugleich beeindruckend und hässlich gewesen ist. Zudem hatten wir ein wunderschön am Meer gelegenes Sommerhaus, das nur 15 Minuten entfernt lag. Dieser komplette Gegensatz hat mich fasziniert – und tut das bis heute. Daher stammt auch der Versuch, immer wieder elektronische und organische Klänge zu kombinieren. Je älter ich werde, lerne ich es allerdings mehr und mehr zu schätzen, in der Natur zu sein: im Wald, am Meer oder in den Bergen.

Gleich der erste Track, den du geschrieben hast, heißt „The Hike“. Hast du oft Gelegenheit zum Wandern?

Wesseltoft: Vor allem im Winter fahre ich fast jeden Tag Ski, entweder in der Nähe meines Hauses oder bei meiner Berghütte. Im Sommer und Herbst mache ich an denselben Orten Wandertouren.

Was hat euch nach der kosmischen Reise von „Space Sailors“ motiviert, zur Erde zurückzukehren?

Wesseltoft: Rymden bedeutet „Raum“, sowohl inneren als auch äußeren, also Weltraum. Ich würde sagen, dieses dritte Album konzentriert sich auf Dinge, die näher liegen. Die Erde ist einzigartig und wunderschön.

Wie würdest du „Valleys and Mountains“ mit den Vorgängern vergleichen?

Wesseltoft: Wir hoffen, ist es ein Fortschritt! Immerhin haben wir mittlerweile sehr viel miteinander gespielt und kennen uns und unsere Musik besser als früher. Dadurch können wir uns gegenseitig, aber auch unseren Ideen mehr vertrauen. Wir brauchen immer weniger Elemente und setzen weniger auf Komplexität. Das Ziel ist immer, unseren Sound weiterzuentwickeln, was wir hoffentlich auch in den kommenden Jahren werden tun können.

Machst du dir denn Sorgen um die Zukunft, gerade was die Natur angeht?

Wesseltoft: Klar! Wobei … ich bin sicher, dass der Planet überleben wird. Sorgen mache ich mir mehr um uns und die Art, wie wir leben. Das wird so nicht mehr lange gutgehen.

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