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Calle Claus / Olli Ferreira: Dorle

Calle Claus gilt als Chronist der Subkultur. Weil der Hamburger Comiczeichner vorzugsweise dünne, junge Frauen im Nachtleben zwischen Hafen und Schanze zeichnet, reizend desorientiert, mit Staub ums Näschen und Randale im Blick. Und wir glaubten, dass Claus trotz seines Hangs zum derben Witz da schon ehrlich mit den Porträtierten lachte. Angesichts von „Dorle“ muss man das revidieren: Claus und Ferreira lachen nicht mit der Titelheldin, sie lachen ausschließlich über sie. Dorle, Langzeitstudentin ohne was im Kopf, aber mit reichen Eltern, ein großer Witz. Da ist nichts zu spüren von kritischer Solidarität und von Selbstironie, da ist nur noch überhebliches, sexistisches Beömmeln. Würde Mario Barth Comics zeichnen, sie sähen aus wie „Dorle“.

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