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Cash für die Liebe: Cash Savage im Interview zu „So this is Love“

Cash Savage
Cash Savage im Interview zu „So this is Love“. (Foto: Naomi Lee Beveridge)

Mit ihrem neuen Album beweist die australische Songwriterin Cash Savage, dass der Blick in die schlimmsten Abgründe auch Hoffnung machen kann.

Cash, auf „So this is Love“ geht es unter anderem um deine Depression. War es kathartisch, darüber zu schreiben – oder eher schwierig?

Cash Savage: Für mich ist das Schreiben ein Weg, meiner Welt einen Sinn zu geben. Ohne wäre ich ein emotionales Wrack. Es ist also absolut kathartisch für mich, ich brauche es – und ich habe gar nicht wirklich eine Wahl. So kommen die Songs zu mir. Die letzten paar Jahre waren für mich unglaublich schwer; das Album zu schreiben und aufzunehmen war meine Art, diese Zeit zu navigieren.

Diese intimen Songs live zu performen, ist sicher auch eine Herausforderung.

Savage: Am Anfang war es heikel, aber je länger es dauert und je mehr Leute diese Songs hören und darauf reagieren, desto klarer wird mir, dass Liebe und Verlust universell sind. Die Leute interpretieren die Lieder um, damit sie zu ihren eigenen Erfahrungen passen. Ich sage gern, dass ich meine Songs wie Fotos sehe: In dem Moment, in dem du ein Foto anschaust, bist du wieder in dem Moment, in dem es aufgenommen wurde. Aber dann kannst du es weglegen.

Auf dem Album geht es auch um deine Scheidung. Hat deine queere Identität die Art beeinflusst, wie du über Liebe schreibst?

Savage: Ich bin ja schon immer queer gewesen, also weiß ich nicht, wie ich schreiben würde, wenn es anders wäre. Ich denke nicht wirklich darüber nach. Liebe ist Liebe. Manchmal frage ich mich, ob meine Queerness das Erlebnis der Hörer:innen verändert. Aber ich höre ja auch Hetero-Songs und beziehe sie auf meine eigenen Erlebnisse.

In „$600 Dollars short on Rent“ singst du: „I’m trying to relinquish control“. Musstest du das auch als Bandleaderin erst lernen?

Savage: Das kann meine Band The Last Drinks wohl besser beantworten. Mir fällt es in vielen Aspekten meines Lebens schwer, Kontrolle abzugeben. Manche Leute sitzen ja gern im Flugzeug, weil es da nichts zu tun gibt, aber ich kann das nicht ertragen. Ich hasse es, mich machtlos zu fühlen. In der Musik ist es einfacher, weil ich den Menschen in der Band so sehr vertraue. Eine meiner größten Freuden ist es, ihnen meine neuen Songs vorzustellen, damit sie ihre Kreativität einfließen lassen können.

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