„Check Check“: Provinzflughafen des Scheiterns
Endlich im Free TV: Die zweite Staffel der Joyn-Original-Serie „Check Check“ von und mit Klaas Heufer-Umlauf läuft jetzt auf ProSieben.
Die zweite Staffel von Klaas Heufer-Umlaufs Comedyserie „Check Check“ des Streamingportals Joyn ist jetzt auch im Free-TV zu sehen: Die absurden Geschichten des Sicherheitspersonals eines Provinzflughafens finden ihre Fortsetzung in Kurzarbeit, Nebenjobs und vielen hanebüchenen Ideen, wie man den Flughafen von Simmering wieder nach vorne bringen kann. Und das ist nötig, denn Jan (Klaas Heufer-Umlauf) hat in der ersten Folge die fatale Idee, mit einer CO2-Besteuerung aller Flüge etwas für die Umwelt zu tun. Das daraus resultierende ökonomische Desaster für den Flughafen führt zumindest nur zur Kurzarbeit und zu keinen Entlassungen.
„Check Check“ ähnelt in seiner Machart der Serie „Das Institut – Oase des Scheiterns“. Vor ernstem Hintergrund wie drohender Arbeitslosigkeit oder der Demenz bei Jans Vater brennt das Personal der Serie ein Feuerwerk an politisch unkorrekten Sprüchen und Dialogen ab, ohne die Ernsthaftigkeit der Situation je zu verraten. Jans krachendes Start-up-Scheitern mit seinen Algen-Burgern aus der ersten Staffel hallt noch immer nach und sorgt auch weiterhin für komische Situationen am Rande. Vor allem aber der Kontrast zwischen den Ambitionen der Heldinnen und Helden auf der einen und die hoffnungslose Langeweile und Perspektivlosigkeit des öden Provinznests Simmering auf der anderen Seite sorgt permanent für komische Situationen, wobei allen voran vor allem Jan Georg Schütte in der Rolle des Harald Armbruster brilliert, einem Menschen, der seinen Opportunismus hinter Hyperaktivität zu verstecken versucht nach dem Motto: Handeln ist besser als eine Sekunde zu lang nachdenken.
Dass Ralf Husmann in Staffel 2 nicht mehr Headautor der Serie ist, merkt man den Dialogen natürlich an – Husmanns Markenzeichen sind Drehbücher, die ausschließlich über O-Töne funktionieren, und Charaktere, die sich über das gesprochene Wort permanent selbst entlarven. Husmanns Nachfolge in „Check Check“ hat Lena Krumkamp angetreten, die vor allem noch an der Pointendichte arbeiten muss, ansonsten aber einen perfekten Mix aus tragischen und komischen Elementen kreierte. jw
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