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„Christos letzter Triumph“: Programmschwerpunkt im TV

Christos letzter Triumph
Christo im Jahr 2019 mit seinem Entwurf des verhüllten Arc den Triomphe in Paris. (Bild: Wolfgang Volz)

Er ist im Mai 2020 verstorben, aber Christos letztes Kunstwerk wird ohne ihn realisiert: die Verhüllung des Pariser Triumphbogens. Arte zeigt gleich drei Filme zum Thema.

Es ist das letzte Werk eines weltbekannten Künstlers: Vom 18. September bis zum 3. Oktober 2021 wird der Triumphbogen in Paris verhüllt. Natürlich kann dahinter nur einer stecken: Christo. Eigentlich war diese Aktion bereits für den Herbst 2020 geplant, musste aber wegen der Pandemie verschoben werden. Der im Mai letzten Jahres verstorbene Christo erlebt die Realisierung seines letztes Werkes nicht mehr. Doch das Echo ist groß. Und so widmet Arte dem Künstler gleich drei Programmpunkte, ein Porträt und zwei Dokus, im Rahmen des Schwerpunkts „Christos letzter Triumph“.

Am 15. September geht es los: Um 21.55 Uhr zeigt der Sender das Porträt „Christo und Jeanne-Claude – Die Kunst des Verhüllens“ in der Erstausstrahlung. Der Film erzählt die Geschichte des Künstlerpaares. Der Bulgare Christo Javacheff hat bereits in den 50er-Jahren in Paris seine spätere Ehefrau Jeanne-Claude Denat de Guillebon kennen gelernt. Nicht viel später waren die beiden international bekannte Künstler:innen.

Ihr Markenzeichen: die Verhüllung immer größerer Objekte. Oft handelt es sich dabei um Wahrzeichen oder Teile einer Stadt, die für die meisten längst Alltag und Kulisse geworden sind. Eines der berühmtesten Werke des Paares ist die Verhüllung des Reichstags im Jahr 1995. Auch den Pariser Triumphbogen wollen Christo und Jeanne-Claude bereits seit den 1960er-Jahren verhüllen. Doch es kommt zu ihren Lebzeiten nicht dazu: Jeanne-Claude stirbt im Jahr 2009, Christo 2020. Erst jetzt, im Herbst 2021, wird die Aktion nach Christos Plänen umgesetzt.

Zwei Dokumentationen

Aber welches Objekt ist es, das da verhüllt wird? Das zeigt die Dokumentation „Der Pariser Triumphbogen: Herz einer Nation“, die Arte am 17. September um 21.45 Uhr ausstrahlt. Der Film erklärt die Herkunft des Bauwerks und illustriert die zahlreichen Bedeutungsverschiebungen, die der Bogen durchgemacht hat. Seit seinem Bau, einst von Napoleon veranlasst, hat der Arc de Triomphe zahlreiche Kapitel der französischen Geschichte miterlebt, wird abwechselnd geliebt und gehasst.

Einen Blick zurück auf ein weiteres Großwerk Christos wirft der Film „Christo – Walking on Water“. Arte zeigt die Dokumentation am 17. September um 22.40 Uhr. Wie die Verhüllung des Triumphbogens hat Christo die Aktion „The floating Piers“ von langer Hand geplant, bereits 1970 hat er sie gemeinsam mit Jeanne-Claude konzipiert. 2016 hat er sie endlich in Italien realisiert. Bei den „Floating Piers“ wurden auf einem kleinen See begehbare, mit Stoff bespannte Stege installiert. Menschen aus aller Welt besuchten die Installation, insgesamt waren es über eine Million Gäste. Genau 16 Tage hat die Installation gedauert – so lange, wie nun Christos letztes Werk dauern wird.

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