„City in Ruins“ von Don Winslow
„City in Ruins“ ist der letzte Thriller von Don Winslow, denn fortan will sich der 70-Jährige voll auf den Kampf gegen Donald Trump konzentrieren.
Nach „City in Ruins“ ist klar: Er wird der Krimi-Szene sehr fehlen, dieser Don Winslow!
„City in Ruins“ von Don Winslow ist unser Krimitipp der Woche.
Nach über drei Jahrzehnten als erfolgreicher Krimiautor macht Don Winslow im Alter von 70 Jahren einfach Schluss. Künftig werden wir ihn nur noch als politischen Aktivisten erleben, der sich den Kampf gegen eine erneute Präsidentschaft von Donald Trump auf die Fahnen geschrieben hat. Doch selbstverständlich gibt es zum Abschied noch ein spektakuläres Geschenk für seine zahlreichen Leser:innen: Winslow bringt die Danny-Ryan-Trilogie zu einem würdigen Ende. Danny, als junger Kerl noch Hafenarbeiter und Handlanger der irischen Mafia an der Ostküste, hat es im dritten Band zum erfolgreichen Geschäftsmann in Las Vegas gebracht. Alles könnte so schön sein, doch eine Investition bringt Danny ins Kreuzfeuer des organisierten Verbrechens – und schon ist er wieder mittendrin und kämpft um sein Überleben und das seiner Familie.
Don Winslow weiß bei jedem Buch ganz genau, was er will. Ob das detailversessene Epos „Tage der Toten“ über den Kampf gegen die mexikanische Drogenmafia, frühe Gangsterromane wie „Frankie Machine“ oder die coolen Surf-Dudes in „Savages“: Stets trifft er den richtigen Ton. So ist auch sein letztes Werk absolut homogen, wenn er von einem Gangster mit weichem Herz erzählt, der am Ende bereit ist, alle und alles zu opfern, um seine Familie zu schützen. Im Gegensatz zu den ersten beiden Bänden nimmt sich Winslow im Finale sogar die Zeit, die Beziehung zwischen Danny und seinem Sohn zu vertiefen. Und so wird aus dem straighten Gangster-Epos auch noch ein ein Stück großartige Literatur. Er wird der Krimi-Szene sehr fehlen, der Don Winslow!
Mit „City in Ruins“ hat es Don Winslow auf unsere Liste der besten Krimis im Juli 2024 geschafft.