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Confessions on a Dance Floor

Tia Gostelow „Chrysalis“ Pressefoto
(Foto: Jeff Andersen)

Tia Gostelow wechselt mit „Chrysalis“ vom Indiefolk zum Discosound. Doch die 21-jährige Australierin will auf der Tanzfläche nicht nur Spaß haben.

Tia, während dein Debüt vor zwei Jahren noch ganz klar im Indiefolk verortet war, dominieren auf „Chrysalis“ plötzlich Synthies. Hat dich dein angestammter Sound gelangweilt?

Tia Gostelow: Mit Indiefolk bin ich aufgewachsen, und ich möchte diese Zeit nicht missen. Trotzdem will ich mich weiterentwickeln, und deswegen habe ich in Sydney und Melbourne ganz bewusst mit Leuten an meinen Songs gearbeitet, die für einen ganz anderen Sound stehen.

Hast du dich von der Musik der 80er inspirieren lassen?

Gostelow: Den Schalter umgelegt hat bei mir das Album „Don’t feed the Pop Monster“ von dem Duo Broods aus Neuseeland, das ja erst im letzten Jahr erschienen ist. Von da aus bin ich aber tatsächlich zurück in die 80er, und besonders mein Schlagzeuger hat mich mit vielen Klassikern gefüttert.

Obwohl Songs wie „Psycho“ oder „Nobody“ extrem tanzbar sind, hast du sie mit sehr offenen und durchaus düsteren Texten versehen. Fällt dir diese Ehrlichkeit unter der Discokugel leichter?

Gostelow: Tatsächlich wirken solche Texte beim Indiefolk sehr ausgestellt, während der Discosound ja gleichzeitig auch eine Gegenbewegung darstellt. Die neuen Songs sind in der Zeit entstanden, als ich von meinem Heimatdorf nach Brisbane gezogen bin, wo ich mich anfangs sehr einsam gefühlt habe. Die Zweifel mussten raus, und tatsächlich hat „Chrysalis“ mir geholfen, mich in der Stadt einzuleben. Leider hatte ich ja noch nicht die Gelegenheit, mit den neuen Songs viele Shows zu spielen, aber ich bin überrascht, wie sehr ich es genieße, auf der Bühne zu tanzen und die Entertainerin zu geben.

Stimmt es, dass du dir die konzertfreie Zeit vertreibst, indem du dich von Bob Ross zur Malerin ausbilden lässt?

Gostelow: (lacht) Ach was, ich bin da wirklich nicht sonderlich begabt. Aber wenn ich einen schlechten Tag gehabt habe, entspanne ich gern bei seiner Show. Ich mag seine sanfte Stimme, und bei einem Glas Rotwein werde ich dann auch mutiger. Außerdem freue ich mich jedes Mal, dass es bei ihm keine Fehler, sondern nur „happy little accidents“ gibt.

Hilft Rotwein auch beim Songwriting?

Gostelow: Klar, Rotwein hilft in vielen Situationen. (lacht) Vor allem aber schmeckt er mir.

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