„Das Fest“ von Karwendel: Ist ein Weihnachten ohne Klischees möglich?
Mit „Das Fest“ veröffentlicht Karwendel eine etwas andere X-Mas-EP. Es geht um Wärme, Überforderung, Sehnsucht – und den Trost, der zwischen Kerzenlicht und Chaos aufflackert.
Weihnachten ohne Klischees? Mit „Das Fest“ veröffentlicht Karwendel am 5. Dezember eine EP, die all das einfängt, was diese Zeit tatsächlich ausmacht: Wärme, Überforderung, Sehnsucht und jene winzige Hoffnung, die uns jedes Jahr aufs Neue in (liebe)voll-chaotische Familienkonstellationen zurückkehren lässt. „Alles, was ich will, ist meine Ruhe.“ Mit dieser augenzwinkernden, zugleich ehrlichen Zeile eröffnet die Hamburger Formation um Singer/Songwriter Sebastian Król ihr neues Werk. Fünf Stücke, die aus Kerzenlicht und Kalenderstress kleine Erzählungen formen und darin ihren Trost finden.
Auf „Das Fest“ zeigt sich Króls Leuchten in der Melancholie klarer denn je. Nach zwei Alben und mehreren EPs findet er einen Ton, der nah, menschlich und feinsinnig ist – ein moderner, unverklärter Blick auf das Fest der Liebe. Ja, die EP klingt weihnachtlich – für manche vielleicht schon Grund genug wegzuhören. Doch „Das Fest“ bewahrt sich in jedem Moment eine angenehme Zurückhaltung und rutscht nie in festtägliche Überzuckerung.
So wird „Das Fest“ zu einer EP, die nicht nur von Weihnachten erzählt, sondern von dem, was uns in dieser Jahreszeit wirklich zusammenhält – trotz allem, oder gerade deswegen.