„Das Netz – Spiel am Abgrund“: Thrillerserie über das dreckige Fussballgeschäft in der ARD
„Das Netz – Spiel am Abgrund“ leuchtet erbarmungslos tief in den dunklen Abgrund des modernen Profifußballs – ab sofort in der ARD-Mediathek.
Das Runde muss ins Eckige, ein Spiel dauert 90 Minuten, und der internationale Profifußball ist ein kriminelles, menschenverachtendes, Träume fressendes Monster. Wenn am 20. November die Weltmeisterschaft in Katar eröffnet wird, ist es so weit, und der Spitzenfußball verliert den letzten Funken Integrität. Mit Das Netz – Spiel am Abgrund (ab sofort in der ARD-Mediathek) liefert die ARD nun die zweite Serie des fiktionalen Highend-Projekts zur WM 2022. Die achtteilige Serie taucht tief in die mafiösen Strukturen des Spitzenfußballs ein und wandelt stetig auf der Schwelle zwischen Fiktion und Realität.
„Das Netz – Spiel am Abgrund“: Ab sofort in der ARD-Mediathek
David (Itay Tiran) ist ein erfolgreicher Fußballscout – dank des Human Trafficking: Auf der Suche nach jungen Talenten reist er durch Afrika und lockt mit kleinen Geschenken und dem großen Traum einer Profikarriere Jugendliche nach Europa. Doch da kaum einer in Europa den Durchbruch schafft, bleiben vor allem zerstörte Biografien über. Nach einer seiner Reisen taucht er unvermittelt bei seiner Freundin, der Strafverteidigerin Lea (Birgit Minichmayr) auf. Irgendetwas ist anders: David wirkt angespannt, er verschwindet und trifft sich Abends mit einem Journalisten in der „Alten Försterei“. Plötzlich tauchen zwei Schläger auf, und die Ereignisse überschlagen sich: Auf der Flucht vor den Schlägern geht Davids Auto auf dem Stadion-Parkplatz in Flammen auf. Der Journalist kann sich retten, David nicht. Währenddessen stirbt noch im Stadion ein junger Fan den Armen seines besten Freundes und Hooligan Marcel (Max von der Groeben). Wie hängen die Ereignisse zusammen? Und was hat die World Football Association (WFA) damit zu tun?
Lea beginnt gemeinsam mit Marcel und ihrer Mentorin Christina (Eva Mattes), auf eigene Faust zu ermitteln, wobei die Serie ein riesiges Netz aus mafiösen Strukturen offenbart, das sich erschreckender Weise nur selten wirklich fiktiv anfühlt. Die kriminellen Strukturen reichen bis zu Jean Leco (Raymond Thiry), dem Präsidenten der WFA, der sicherlich nicht zufällig dem FIFA-Präsidenten Gianni Infantino ähnelt.
Das Netz – Spiel am Abgrund verhandelt so ziemlich alles, was im modernen Profifußball – Achtung, Euphemismus – schiefläuft: von Korruption über Menschenhandel bis zu politischer Einflussnahme in autokratischen Staaten. Und die grotesken Szenen der kürzlich abgehaltenen Vollversammlung des FC Bayern oder die letzten TV-Auftritte Uli Hoeneß’, der mit irrsinnigen Aussagen versuchte, die WM im Katar zu rechtfertigen, machen deutlich, dass Realität und Fiktion leider kaum noch zu trennen sind. Doch Das Netz – Spiel am Abgrund ist darüber hinaus eine super spannende Thrillerserie, die, wie bereits die Vorgängerserie Das Netz – Prometheus, mit starken Schauspieler:innen und einem hochwertigen Look glänzt – und nicht nur Fußballfans begeistern dürfte.