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Debby Friday über „The Starrr of the Queen of Life“: Zeichen der Zeit

Debby Friday Kirk LIsaj 2
(Foto: Kirk Lisaj)

Gute Nachrichten für alle Zweifler:innen: Selbst Debby Friday hat manchmal Angst vor der Zukunft. Doch aufhalten lässt sie sich davon nicht.

Debby, zuletzt haben wir zur Veröffentlichung deines Debütalbums „Good Luck“ miteinander gesprochen. Die darauffolgende Tournee hat dich ziemlich gestresst, oder?

Debby Friday: Ja, nach dem Release bin ich fast zwei Jahre auf Tournee gewesen, ohne richtige Pausen einzulegen. Aber krank geworden bin ich auch wegen der Musik, die ich performt habe. Ich war dabei, mich zu verändern, aber meine frühen Sachen vor dem Debütalbum sind oft sehr düster und belastend. Irgendwann hat mein Körper gesagt: Wir kriegen das nicht mehr hin. Also habe ich eine lange Pause gemacht, und jetzt spiele ich nur noch Sachen von „Good Luck“ und dem neuen Album, was deutlich entspannter ist. Es macht mir endlich wieder Spaß, zu performen.

„Good Luck“ war ein sehr erfolgreiches Debüt, das unter anderem den Polaris Prize in deiner Heimat Kanada gewonnen hat. War der Druck hinter „The Starrr of the Queen of Life“ deshalb größer?

Friday: In gewisser Weise ja, weil plötzlich Erwartungen da waren. Aber mit diesem Album habe ich gesagt: Scheiß drauf, darum kümmere ich mich nicht. Stattdessen habe ich mich ganz darauf konzentriert, was ich sagen wollte. Meine Stimme ist auf der neuen Platte viel deutlicher zu hören, genau so wie mein Songwriting. Natürlich bin ich stolz auf „Good Luck“ und die Preise, die es gewonnen hat, aber das kann langfristig nicht meine Motivation sein. In dieser Zeit habe ich auch beschlossen, mich selbst zu managen.

Du hast schon angesprochen, dass deine neue Musik weniger düster und lärmig ist. Tatsächlich klingst du auf „The Starrr of the Queen of Life“ weich und poppig wie nie zuvor.

Friday: Das hat mehrere Gründe. Zum einen wollte ich einfach nicht mehr diese belastenden Sachen performen müssen. Dazu kommen die Umstände der Aufnahmen: Ich habe damit auf Tournee angefangen, und plötzlich habe ich begonnen, meine Stimme zu verlieren. Das war mir nie zuvor passiert, ich bin eigentlich bekannt für meine intensiven Shows. Zwischen den Auftritten war ich dann auch noch im Studio und musste einen Weg finden, meine Stimme zu schonen. Und schließlich geht es mir auch einfach viel besser als vor zwei, drei oder vier Jahren. Ich habe mit vielen Sachen aus meiner Vergangenheit abgeschlossen. Manchmal fällt es Fans schwer, zu akzeptieren, dass Künstler:innen sich weiterentwickeln. Ich werde zwar immer ein punkiges Industrial-Element in meiner Musik haben. Aber ich will auch glücklich sein und Neues ausprobieren.

In mehreren Songs auf dem Album geht es um die Zeichen, die das Universum dir schickt, und du bist ein großer Fan von Astrologie. Liegt für dich die Herausforderung weniger darin, die Zeichen zu erkennen, als darin, ihnen auch zu folgen?

Friday: Auf jeden Fall! Es ist sehr angsteinflößend, den Zeichen zu folgen, weil es auch bedeutet, sich zu verändern. Ich glaube, alle Menschen haben Angst vor Veränderung, weil wir nun mal Gewohnheitstiere sind. Dabei sind wir wahrscheinlich die Spezies, die sich von allen am meisten verändert! Ich bin sehr fasziniert von Themen wie Verwandlung und Schicksal, ich denke die ganze Zeit darüber nach, und das schlägt sich natürlich auch in meinen Songs nieder. Auch als Künstler:in musst du dich ja andauernd verändern – eigentlich jedes Mal, wenn du einen Song performst.

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