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„Gute Aussichten“ in den Deichtorhallen: Wer ist diese Frau?

Deichtorhallen: Gute Aussichten 2020/2021 - Junge deutsche Fotografie
(Jana Ritchie, Familie Ritchie, Ina, 2018-2020, 2640px x 3300px / 8.12 MB / JPEG, Foto: www.guteaussichten.org)

Ist das die Fotografin Jana Ritchie oder ihre Schwester? Die Ausstellung „Gute Aussichten – Junge deutsche Fotografie 2020/2021“ in Hamburg gibt Antwort.

In den Deichtorhallen in Hamburg läuft die Ausstellung Gute Aussichten – Junge deutsche Fotografie 2020/2021, die einige der talentiertesten Nachwuchs-Fotograf:innen präsentiert. Die Schau läuft noch bis 1. Mai und versammelt Werke der Preisträger:innen des renommierten Nachwuchspreises für Absolvent:innen der Fotografie.

Deichtorhallen: „Eine emotionale Herausforderung“

Eine der Preisträgerinnen ist die Fotografin Jana Ritchie. Die 29-Jährige hat einen klaren Blick auf sich, ihre Welt und die eigene Familie. Geboren in Hannover, macht sie in ihrer seit 2018 fortlaufenden Fotoserie „Familie Ritchie“ auf ein ambivalentes Verhältnis aufmerksam: „Denken wir an Familie, stellen die meisten sich ein Ehepaar vor, welches mit seinen Kindern in einem gemeinsamen Haushalt lebt“, entwickelt sie. „Diese traditionelle Vorstellung von Familie dominiert die deutsche Gesellschaft. Ich selbst bin in einem Frauenhaushalt aufgewachsen.“ Zum einen empfindet Jan Ritchie sich, ihre Schwestern und ihre alleinerziehende Mutter als „sippenhaft familiäre Einheit“. Zum anderen ist da aber auch etwas anderes: „Das stark ausgeprägte und zugleich widersprüchliche Bedürfnis nach Individualität und Unabhängigkeit der einzelnen Personen.“ Solche zwischenmenschlichen Beziehungen und Strukturen abzubilden verlangt einiges ab, wie Ritchie offenbart: „Dies ist für mich eine emotionale Herausforderung und kostet mich Überwindung.“ Vor allem aber bedeute es: „Gemeinsam strukturell und gesellschaftlich geprägte Familienkonzepte sowie Rollenbilder zu überwinden und neu zu denken.“

Neben Jana Richie sind in der Ausstellung in den Deichtorhallen auch Sophie Allerding, Leon Billerbeck, Robin Hinsch, Tina Schmidt und Kerry Steen, Conrad Veit und Konstantin Weber zu sehen.

Mitarbeit: Janka Burtzlaff
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