„Der Passfälscher“ mit Louis Hoffmann bei Arte
Der junge Cioma Schönhaus flieht vor der Verfolgung der Nazis in den Berliner Untergrund und fälscht für andere Bedrohte Pässe …
Bei Arte und bis 1. Juni in der Arte Mediathek: Auf gewisse Weise ist „Der Passfälscher“ ein Wagnis: Die Geschichte über den jungen Cioma Schönhaus, der vor der Verfolgung der Nazis in den Berliner Untergrund flieht und für andere Bedrohte Pässe fälscht, ist bitterer Ernst – was die Atmosphäre des Films aber nur selten wiedergibt.
Stattdessen wird Schönhaus von Louis Hoffmann als ewiger Stehaufmann gespielt: Ob er die Arbeit in der Rüstungsfabrik verliert, die ihn vor dem KZ bewahrt, ob ihm sein Auftraggeber eine Krawatte gibt, um sich im Notfall erhängen zu können, ob sich seine Freundin Gerda (Luna Wedler) von ihm trennt; fast immer trägt sein Schönhaus ein strahlendes Lächeln im Gesicht. Obwohl er jüdisch ist, geht er unter falschem Namen in schicke Restaurants, manchmal verkleidet als Nazioffizier. Auch der meist leichte Jazzsoundtrack bricht mit den Konventionen der deutschen Filme zum Nationalsozialismus. Doch Regisseurin und Drehbuchautorin Maggie Peren hat ein As im Ärmel: Schönhaus’ Geschichte ist wirklich passiert, und sie hat den Überlebenden vor seinem Tod 2015 noch sprechen können. Und wenn die Tragödien Schönhaus dann doch noch einholen, wirken sie umso stärker.