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Der Spielmacher – Der Spielmacher

Verkopfter Altherren-Indie-Unfug oder endlich mal Fußballkultur in melancholisch? Bei der Musik zum Theaterstück „Der Spielmacher“ waren wir sehr uneins …

Jede Woche stellen wir hier eine spannende Neuerscheinung zur Debatte. Es diskutieren Carsten Schrader, Mitja Steffens und Philipp Kressmann von der kulturnews. Und ein Gast: der wunderbare Max Gruber aka Drangsal, dessen Album „Harieschaim“ in diesem Jahr wohl so schnell kein Debütant toppen wird.

Max: „Der Spielmacher“, der Name dünstet schon förmlich Staatsakt aus allen Poren aus – und siehe da: Staatsakt, welch’ Überraschung! Irgendwas mit einem Musical? Jens, Andreas, Chris, Christiane, Die Tore oder Türen oder Der Mann und wie sie alle heißen, alle dabei. Immer der selbe verkopfte Altherren-Indie-Unfug … Ich kann damit mittlerweile nichts mehr anfangen: Überfluss, dann Überdruss. Sorry, Markus Göres!

Carsten: Da ich ein oder zwei Jahre älter bin, darf ich schwärmen: ganz besonders von Jens Friebes „Chor der Spielerfrauen“ und Chris Imlers „Fan ist ein Stahlbad“. Und weil mich „Colorado“ von Andreas Spechtl so angerührt hat, weiß ich mittlerweile alles über Dr. Richard Steadman.

Mitja: Bei der Wortkreation „Fussical“ lief mir der erste kalte Schauer über den Rücken, bei der Erklärung „Fußball-Musical“ gleich der nächste. Auf der Theaterbühne im HAU mag das alles unterhaltsam sein, aber als Hörerlebnis taugen für mich nur wenige Songs. Auch wenn es die Fußballwelt natürlich verdient hat, so ausschweifend verhohnepipelt zu werden.

Philipp: Mir ist das sympathisch, weil bei fast keinem dieser Stücke ein Chor mitgrölen kann. Fußballkultur kann also auch melancholisch sein.

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