„Derby Girl – Staffel 2“: Auf Rollschuhen gegen das Patriarchat auf ZDFneo
Die Comedyserie „Derby Girl“ geht auf ZDFneo und in der ZDF-Mediathek in die zweite Staffel – doch leider bremst der Humor die Rollschuhmädels aus.
MJ (Salomé Diénis Meulien), Lola (Chloé Jouannet), Mother Blocker (Sophie-Marie Larrouy), Booby Mercury (Allison Chassagne) und Absinthe (Suzanne De Baecque) sind die „Cannibal Licornes“. Seit dem Moon-Derby-Cup in Staffel 1 sind die fünf Mädchen echte Berühmtheiten im beschaulichen Mézières. Alles scheint in bester Ordnung zu sein, doch die neuen Hoffnungsträgerinnen des Frauensportes müssen gleich nach der Einweihungszeremonie der neuen Sporthalle und ihres zukünftigen Trainingsortes einen herben Rückschlag hinnehmen: Die Halle muss noch einmal gänzlich neu saniert werden. Also müssen die „Cannibal Licornes“ in der Comedyserie Derby Girl – Staffel 2 (ab sofort in der ZDF-Mediathek) ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen.
„Derby Girl – Staffel 2“: Ab sofort in der ZDF-Mediathek
Der Weg zum Roller-Derby-Star fordert seine Opfer. So kommt es bei einem improvisierten Training auf einem Parkplatz zu einem unglücklichen Unfall mit einer herumirrenden Oma, die sich den Kopf aufschlägt und stirbt – oder etwa doch nicht? Zu allem Überfluss scheint auch die Bürgermeisterin ihren Nachwuchssportstars nicht sonderlich wohlgesonnen zu sein, und Lola wird wohl schon bald die Stadt verlassen müssen. Doch gegen alle Widerstände eröffnen die Mädchen ihren eigenen Untergrund-Roller-Derby-Klub.
In der französischen Comedyserie sind zwar alle Männer ein wenig trottelig und mächtig komplexbeladen, dennoch besteht kein Zweifel, dass auch hier das Patriarchat regiert. Die „Cannibal Licornes“ sind sich dessen bewusst und benutzen die Männer vorrangig für ihre eigenen Interessen. Der Grundtenor der Serie ist zweifelsohne ein feministischer, und das funktioniert auch gut. Doch der Humor bleibt dabei oft ermüdend albern und affektiert.
Falsch ausgesprochene Worte betteln um müde Lacher, und ein ums andere Mal wird verzweifelt versucht, eine künstlich aufgebaute Spannung einer Szene mit einfachen Pointen zu brechen – das funktioniert einmal, doch dann nicht mehr. Die fünf Hauptdarstellerinnen sind definitiv Sympathieträgerinnen, und mit Sicherheit ist in der Übersetzung einiges an Witz verloren gegangen, doch so wirkt Derby Girl – Staffel 2 leider wie ein französisches „Die wilden Kerle“ mit Mädchen.