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Desperate Journalist: Grow up

Wer über 30 ist, dreht bei „Grow up“ von Desperate Journalist durch.

Jede Woche stellen wir hier eine spannende Neuerscheinung zur Debatte. Es diskutieren Carsten Schrader, Philipp Kressmann und Mitja Steffens von der kulturnews. Und als Gäste: Lennart Eicke und Jakob Amre, die mit ihrer Band Leoniden vor kurzem ein gar großartiges Debütalbum veröffentlicht haben, auf dem sie Indierock mit Disco, Funk, Soul, allem kombinieren.

Jakob: Ziemlicher 80er-Jahre-Sound. Aber trotzdem klingt das total nach jetzt und heute. Tolle treibende Läufe auf dem Bass. Und eine großartig exaltierte Stimme. Meistens sind bei solcher Musik die Stimmen ja männlich. Definitiv Musik, um sie nachts zu hören. Zum Beispiel wenn man alleine durch die Stadt nach Hause läuft. Erinnert mich ein bisschen an Savages, und die sind ja auch total super.

Carsten: Wer in meinem Bekanntenkreis über 30 ist und Gitarrenmusik mag, dreht wegen dieser Band gerade durch. Ich finde sie ganz okay, aber vorerst bleibt die Kirche noch im Dorf: auf Albumlänge dann doch etwas eintönig, und der Vergleich mit Savages ist eindeutig zu schmeichelhaft.

Philipp: Ich kann mir vorstellen, wie die Bandmitglieder früher über den Pausenhof geschlurft sind: Der Kopf hing chronisch unten, und auf den Ohren hatten sie nur The Smiths und vielleicht noch Team Dresch. Was ich sagen will: Melodisch morbide. Ich mag es! #TeenageAngst

Mitja: Jaja, lieber auf Krawall als gar nicht gebürstet. Finde bei Desperate Journalist aber weder das Krawall-Rezept noch dessen Ausführung besonders originell. Schon solide, aber insgesamt schließe ich mich eher Carsten an. Aber vielleicht drehe ich ja noch durch, wenn ich 30 werde.

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