Deutscher Buchpreis 2023: Shortlist steht fest
Sechs Titel stehen auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis 2023, der im Oktober verliehen wird. Wir haben alle Infos.
Am 16. Oktober ist es soweit: Dann wird der Deutsche Buchpreis 2023 verliehen. Nachdem schon vor einigen Wochen die Longlist verkündet wurde, gibt es nun die Shortlist. Darauf finden sich die sechs Autor:innen, die in der engeren Auswahl sind. Eine:r von ihnen bekommt im Oktober, im Rahmen der Fraunkfurter Buchmesse, die Auszeichnung – und das Preisgeld in Höhe von 25 000 Euro. Aber auch die anderen Nominierten müssen nicht mit vollkommen leeren Händen nach Hause gehen, sie erhalten immerhin jeweils immerhin 2 500 Euro. Drei der sechs Titel auf der Shortlist haben wir auch auf dieser Seite rezensiert.
Das ist die Shortlist des Deutschen Buchpreises 2023
„Muna oder Die Hälfte des Lebens“ von Terézia Mora (Luchterhand)
DDR, 1989: Die Abiturientin Muna verliebt sich in den deutlich älteren Magnus. Jahre später treffen sich beide in Berlin wieder und werden ein Paar. Doch die Beziehung entpuppt sich bald als toxisch, Magnus ist Muna gegenüber distanziert, kalt, gewalttätig. Dennoch weigert sich die Ich-Erzählerin, die Beziehung zu beenden …
„Vatermal“ von Necati Öziri (Claassen)
Arda liegt todgeweiht im Krankenhaus und schreibt Briefe an den ihm unbekannten Vater, der die Familie im Ruhrgebiet zurückgelassen hat. „In ,Vatermal‘ installiert Necati Öziri einen Erzähler, der entlarvende, auch komische Alltagsbeobachtungen und tieftraurige Momente ineinander laufen lässt“, urteilt Carsten Schrader. „Einen Erzähler, der bei seiner Anklage doch vor allem mit dem Wunsch ringt, vergeben zu können.“
Zur gesamten Rezension geht es hier.
„Die Möglichkeit von Glück“ von Anne Rabe (Klett-Cotta)
Stine kommt wenige Jahre vor dem Ende der DDR zur Welt, ist also zu jung, um die Wende bewusst erlebt zu haben. Doch ihre Familie ist tief in das System verstrickt, und nicht alle können von der Vergangenheit lassen. Als Stine älter wird, beginnt sie, unangenehme Fragen zu stellen: nach Gewalt, Rassismus, Diktatur und Traumata.
„Echtzeitalter“ von Tonio Schachinger (Rowohlt)
In seinem zweiten Roman lässt Tonio Schachinger seinen pubertierenden Helden Till gegen den konservativen Internatslehrer Dolinar antreten. „Indem der 31-jährige Autor dieses Duell mit feiner Ironie beschreibt, transformiert er nicht nur den vermeintlich überkommenen Schulroman ins Jetzt“, schreibt unser Rezensent Carsten Schrader. „,Echtzeitalter‘ ist auch ein sehr gegenwärtiges Portrait der so geschichtsträchtigen Stadt Wien.“
Hier gibt es unsere Rezension.
„Maman“ von Sylvie Schenk (Hanser)
Die in Frankreich geborene Autorin arbeitet sich mit „Maman“ an der eigenen Mutter ab: Die Ich-Erzählerin sucht nach Antworten auf die Fragen ihrer Kindheit, in der sie unter der unnahbaren Mutter gelitten hat, die ihrerseits ein hartes Leben durchlebt hat. Aber waren die Geschichten wahr, die sie über ihre Familie erzählt hat?
„Drifter“ von Ulrike Sterblich (Rowohlt Hundert Augen)
In ihrem zweiten Roman verlässt Ulrike Sterblich (Foto) zeitweise den Boden der Tatsachen. Die beiden Freunde Wenzel und Killer treffen auf die mysteriöse Vica, die ihr Leben auf den Kopf stellt – und das eines ganzen Wohnhauses noch dazu. „Die surrealistischen, ja übernatürlichen Ereignisse um Vica und ihr Team bleiben unerklärt und scheinen Wenzel im Großen und Ganzen nicht allzu sehr zu schockieren“, heißt es dazu in unserer Rezension. „Und so gehen sie auch für uns in der luftig-leichten Atmosphäre auf, die Sterblich scheinbar mühelos herstellt.“
Mehr Informationen gibt es auf der Webseite des Deutschen Buchpreises.