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Deutscher Jazzpreis 2025: Gestern, Heute, Morgen

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Deutscher Jazzprei 2025: Die Sängerin Sera Kalo wurde in der Kategorie „Vokal“ ausgezeichet. (Foto: Dovile Sermokas)

Gewohnt vielseitig und abenteuerlich sind die Gewinner:innen des Deutschen Jazzpreises 2025, darunter Sera Kalo, Jihye Lee und Uschi Brüning.

1 193 Einreichungen hat die international besetzte Fach- und Sonderjury im Frühjahr 2025 gesichtet und bewertet. Und dann standen sie fest, die 76 Nominierten für den Deutschen Jazzpreis 2025. Musiker:innen, Veranstalter:innen und Journalist:innen. Was sie alle eint: die Liebe zum Jazz. Auch Sonderjuror Django Bates schwärmt von der Chance, „über die unendliche Breite und Tiefe dessen nachzudenken, was ,Jazz‘ umfassen kann.“ Und was Jazz alles umfassen kann, bildet wohl wenig so gut ab wie die 22 im Kölner E-Werk ausgezeichneten Gewinner:innen des diesjährigen Deutschen Jazzpreises.

So wurde in der Kategorie „Vokal“ etwa Sera Kalo ausgezeichnet. Die karibisch-amerikanische Sängerin und Produzentin lebt in Berlin, klingt aber nach Welt. Sie mixt Jazz, Poesie, Impro und Groove zu einem ungewöhnlichen Sound, der Grenzen sprengt. Auch Jihye Lee, die mit ihrem Orchester in der Kategorie „Großes Ensemble des Jahres international“ ausgezeichnet wurde, überrascht gerne. Die in Brooklyn lebende Jazzorchester-Komponistin hat ohne klassische Ausbildung den Duke Ellington Award abgestaubt und mischt seitdem westliche Klangwelten mit koreanischen Rhythmen. Zum „Album des Jahres“ wurde Peter Galls zweites Album „Love Avatar“ gekürt. Ein futuristisches Konglomerat aus Jazz, Fusion, Synths, Indie und hypnotischen Beats.


Doch wo will der Jazz noch hin? Schließlich sind Preisverleihungen wie diese nicht nur Standortbestimmung, sondern immer auch Seismograph künftiger Trends. Mit Sonic Interventions wurde deshalb ein Projekt, das 2020 als Jam-Session auf dem Tempelhofer Feld begann und vielleicht das kosmischste und innovativste Jazzkollektiv Berlins ist, mit dem Titel „Newcomer:in des Jahres“ ausgezeichnet. Und dass Jazz nicht nur gefallen, sondern auch fordern darf, zeigt die „Newcomer:in des Jahres international“ Alden Hellmuth. Das Debüt der Saxofonistin „Good Intentions“ wird als widerständig und entschlossen gefeiert.

Sonic Interventions Foto: Ian Wainaina

Bei all der visionären Kraft, die auch dieses Jahr den Deutschen Jazzpreis umspült, darf jedoch nie vergessen werden, wer die Wegbereiter:innen all dessen waren. Eine im Westen lange übersehene, nach der Wende umso wichtigere Jazzpionierin ist Uschi Brüning. Zunächst in der DDR erfolgreich, hat die Jazzsängerin mit ihrer Musik ganz Deutschland geprägt. Zurecht hat Brüning nun den Preis für ihr Lebenswerk erhalten. Jazz war für sie immer mehr als nur Musik, so die 78-Jährige. „Er war Sprache, Freiheit, Suche und Begegnung.“ Und 2026 bewegt sich der Deutsche Jazzpreis nach zwei schönen Jahren in Köln wieder zurück nach Bremen: zur jazzahead!.

Die gesamte Verleihung gibt es hier zu sehen:

Die Bewerbungsphase für den Deutschen Jazzpreis 2026 startet im Oktober.

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