Die 10 besten Veranstaltungen in Hamburg im Januar
Die 10 Veranstaltungen in Hamburg, auf die wir uns im Januar am meisten freuen: Das Beste aus Musik, Theater, Comedy, Kunst und Tanz.
Unsere liebsten Veranstaltungen in Hamburg: Konzerte
Dream Theater Das Konzeptalbum ist nirgendwo populärer als im Metal. Na ja, außer vielleicht im Progressive Rock. Was macht also eine Band, die durch ihre Verbindung beider Genre Musikgeschichte geschrieben hat? Richtig: Dream Theater haben natürlich einige der legendärsten Konzeptalben überhaupt herausgebracht. Besonders beliebt ist dabei „Metropolis Pt. 2: Scenes from a Memory“, das nun 20. Geburtstag feiert. Ein Jubiläum, das gebührend gefeiert werden muss: Im Rahmen der „Distance over Time Tour“ bringen Dream Theater das gesamte Machwerk in Gänze auf die Bühne. Das komplexeste Album von einer der komplexesten Bands der Welt – kann man mehr wollen? Sporthalle 23. 1., 20 Uhr
Ashbury Heights & Massive Ego Ein Doppelstern des düsteren Elektropop geht am Nachthimmel auf: Ashbury Heights und Massive Ego brechen zu einer gemeinsamen Headliner-Tournee auf, bei der sie auch in Hamburg Halt machen. Den Kern von Ashbury Heights (Foto) bildet der Schwede Anders Hagström, der sich immer wieder neue Kollaborateure sucht, um seinem Futurepop ein neues Gewand zu verpassen. Dieses Mal allerdings kehrt Gründungsmitglied Yaz für einen besonderen Nostalgietrip zurück. Massive Ego kommen aus London und klingen wütender und härter als ihre schwedischen Kollegen, bleiben aber dem Synthpop der 80er verpflichtet. Zur „Persistent Illusions“ Tour verbinden nun beide Gruppen ihre Stärken. Headcrash 25. 1., 20 Uhr
Unsere liebsten Veranstaltungen in Hamburg: Theater
Lessingtage „Wem gehört die Welt?“ ist das Motto der diesjährigen Lessingtage im Thalia Theater. Eine Frage, die gleich zwei Problemkomplexe der Ersten Welt aufwirft: Umwelt und Besitz. Denn unser Besitzanspruch ist die Wurzel des Kolonialismus und der Ausbeutung natürlicher Ressourcen; beide werden durch kapitalistische Produktions- und Profitlogik bedingt. In drei Schwerpunkten erkundet das Programm des Thalia Theaters die Facetten, in denen sich die Vermessung und die Aneignung der Erde heute abzeichnet: die Trennung von Mensch und Natur, von Nord- und Südhalbkugel und die Mauer zwischen den USA und Mexiko. Stücke wie „Reverse Colonialism!“ (Foto) oder „Die Edda“ nähern sich dem Thema aus unterschiedlichen Perspektiven. Thalia Theater 18. 1.–9. 2.
Ivanov Einst war Nikolai Ivanov ein Idealist: Er hat sich sozial engagiert, war politisch interessiert und voller Überzeugung. Auch seine Frau Anna hat er geliebt – doch jetzt erkennt sich Ivanov nicht mehr wieder, seine Überzeugung ist der Apathie gewichen. Er verbringt immer mehr Zeit auf dem Anwesen seiner Nachbarn, der Lebedevs. Dort wird er zum Störfaktor im Mikrokosmos einer Gesellschaft, die sich ihres drohenden Untergangs angesichts von Ivanovs schmerzvoller Leere umso bewusster wird – und doch nicht in der Lage ist, sich zu verändern. Schauspielhaus ab 18. 1.
Heilig Abend „In der Nacht vor dem Christfest…“ wird eine Frau verhaftet, weil sie eine Bombe gelegt haben soll – die um Mitternacht explodieren wird. Daniel Kehlmanns („Die Vermessung der Welt“, „Tyll“) neues Stück stellt sich die Frage, was einen Attentäter ausmacht und was ein Staat im Falle einer Terrordrohung tun darf. St. Pauli Theater ab 18. 1.
Hamlet Nach „Romeo und Julia“ und „Der Sturm. A Lullaby for Suffering“ bringt die Thalia-Hausregisseurin Jette Steckel mit „Hamlet“ ihre dritte große Shakespeare-Adaption auf die Bühne. Hamlets (Mirco Kreibich, Foto) Tragödie – vielfach rezipiert und neuinterpretiert – ist bis heute eins der komplexesten und dringlichsten Stücke Shakespeares: Als der dänische Prinz nach Hause zurückkehrt, hat sich sein Leben grundlegend verändert. Sein Vater, der alte König Hamlet, ist gestorben, seine Mutter Gertrud hat dessen Bruder Claudius geheiratet – und nachts erscheint Hamlet der Geist seines Vaters, bezichtigt seinen eigenen Bruder des Giftmordes und verlangt, dass Hamlet seinen Tod rächt. Doch trotz seiner dringlichen Umstände gerät Hamlet in eine diffuse Handlungsunfähigkeit: Ihn plagt sein Gewissen, er zerdenkt seine Situation. Um unbehelligt in Erfahrung bringen zu können, was wirklich vorgefallen ist, täuscht er nüchternen Geistes Wahnsinn vor – doch dringt dieser Wahnsinn nach und nach in seine Realität ein. Thalia Theater 23. + 28. 1.
Unsere liebsten Veranstaltungen in Hamburg: Kabarett
Uta Köbernick „Ich sing Lieder und sag Sachen.“ Wenn Uta Köbernick sagt, was sie tut, ist das kurz und präzise und doch häufig irritierend. Die Schweizerin studierte Gesang bis zum Vordiplom in Weimar und ist schon als Liedermacherin allein einen Besuch der Aufführung wert. Jetzt kann sie es aber nicht dabei belassen, denn die Schauspielerin mit Abschluss an der Theaterhochschule Zürich agiert, wie sie eingangs unübertrefflich formulierte, auch noch mit Text auf der Bühne. Und da wird sie fast schon philosophisch, zum Beispiel bei der Beschreibung der Distanz zwischen Bühnenkünstler und Publikum. Uta Köbernick macht politisches Kabarett mit ganz viel Poesie, kurzweilig und unterhaltsam. In ihrem neuen Programm sagt sie: „Ich bin noch nicht fertig.“ Das ist so was von wahr. Polittbüro 17. 1., 20 Uhr
Patrick Salmen „Extase – Ist doch auch mal ganz schön“: Dieser Titel konterkariert sich natürlich gleich mal selbst in seiner Widersprüchlichkeit der Emotionen. Patrick Salmens gleichnamiges, soeben erschienenes Buch mit Texten über Franzbrötchen, Feminismus und Popmusik mäandert wie gewohnt durch die Alltagsthemen, wie sie Salmen gerade so zugeflogen sind. Denn: Alltagsbeobachtung ist die ganz große Stärke des Autors, der sich gerne auch als Lesekabarettist bezeichnet. Salmen kommt von der Slam-Poetry, nennt seine Texte aber zu Recht schon lange Kurzgeschichten. Er gehört nicht zu den Extrovertiertesten seiner Zunft, doch seine Geschichten stecken voller Schalk. Fabrik 25. 1., 20 Uhr
Unsere liebsten Veranstaltungen in Hamburg: Klassik
Les Siécles / François-Xavier Roth „Vier Jahrhunderte Tanz“ lautet das Motto, unter dem François-Xavier Roth und das von ihm gegründete Philharmonieorchester Les Siécles einen Streifzug durch die Geschichte unternehmen. Roth gründete Les Siécles 2003 unter dem Anspruch, Kompositionen ab dem 17. Jahrhundert formgerecht aufzuführen. So spielt sein Orchester alle Stücke auf historischen Originalinstrumenten – und verleiht damit dem Querschnitt durch die Geschichte des Tanzes, von Rameau bis zu Strawinsky, eine große Nähe zu den ursprünglichen Kompositionen. Elbphilharmonie 16. 1.
Unsere liebsten Veranstaltungen in Hamburg: Kunst
Return Codes Sie sind von Menschen gemacht, doch eines haben sie uns voraus: Maschinen, die anstandslos reflektieren, eigene Fehler erkennen und sofort beheben. Aber Menschen sind eben sehr eigen, wenn es um Einsicht und Vernunft geht. Im IT-Bereich sprechen Softwareentwickler von Return Codes, wenn es um Systemfehler geht, die vom Computer als eigenes Fehlverhalten erkannt und zurückgemeldet werden. Auch unter menschlichem Sozialverhalten gäbe es vieles, was als unvernünftig, fehlerhaft erkannt und behoben werden könnte – nicht nur untereinander, sondern auch im Umgang mit der natürlichen Umwelt. Der Berufsverband bildender Künstler*innen Hamburg hat den IT-Begriff zum Anlass genommen, kunstvoll über die eigene Verantwortung zu reflektieren. Im Kunsthaus Hamburg kommen 18 Positionen zusammen, die unseren Umgang mit der Welt hinterfragen: Wie funktioniert unsere Wahrnehmung, wie kommunizieren wir, was bekommen wir überhaupt mit vom Leben anderer? Maren Goldenbaum-Henkels Figuren konfrontieren einen mit dem äußeren Schein oberflächlicher Schönheit. Wolfgang Blocks Videoinstallationen (siehe oben) zeigen uns, wie der eigene Blick von anderen gesteuert und beeinflusst werden kann. Und Valérie Wagners Fotografien fragen nach dem Verschwinden ganzer Spezies auf der Erde. Genügend Impulse also, die eine oder andere Rückmeldung zu empfangen – und zu bearbeiten. Kunsthaus Hamburg 28. 1.–8. 3.