Die 10 besten Veranstaltungen in Stuttgart im Januar
Die 10 Veranstaltungen in Stuttgart, auf die wir uns im Januar am meisten freuen: Das Beste aus Musik, Theater, Comedy, Kunst und Tanz.
Unsere liebsten Veranstaltungen in Stuttgart: Konzerte
Music & Stories An Rockbands fasziniert uns natürlich nicht nur die Musik, sondern auch die zahlreichen Legenden, die sich um ihren Lebensstil ranken – Sex, Drugs and Rock’n’Roll eben. Meistens bleibt es dabei bei Gerüchten, die irgendwer mal irgendwo aufgeschnappt haben will. All das macht „Music & Stories“ zu so einem Leckerbissen: Bei der Veranstaltungsreihe, die 2020 zum ersten Mal auf Tournee geht, packen echte Ikonen des Rock ihre schmutzige Wäsche aus. Mitglieder von Uriah Heep (Foto), Nazareth und Wishbone Ash plaudern aus dem Nähkästchen und lassen sich streng geheime Backstage-Anekdoten entlocken. Natürlich spielen sie dabei auch ihre Hits – genau wie der Titel es verspricht! MHP Arena Ludwigsburg 10. 1., 19 Uhr
Tristan Brusch Er will Helene Fischer den Titel der Schlagergöttin abjagen: Tristan Brusch scheut sich nicht vor Schlager und Trash, sondern bekennt sich mit flammendem Herzen dazu. Auch sein großes Idol Hildegard Knef hätte ja Schlager gesungen – und wie bei Knef versteckt sich hinter Bruschs Musik ganz schön viel Tiefe. Dabei hat der Wahlberliner am Anfang nur auf Englisch gesungen. Erst sein Durchbruch hat das verändert. Der kam, als Maeckes einen von Bruschs Songs für das Orsons-Lied „Jetzt“ gesampled hat. Zwischen den Rappern und Brusch entstand eine Freundschaft, die ihn zu deutschen Texten inspiriert hat. Nun macht sich Tristan zu seiner ersten Solotournee auf, bei der ihn keinerlei Band unterstützt. Im Wizemann Stuttgart 18. 1., 20 Uhr
Unsere liebsten Veranstaltungen in Stuttgart: Theater und Tanz
Woyzeck steht am untersten Ende der gesellschaftlichen Hierarchie: Als Stadtsoldat muss er seinen Sold sogar noch dadurch aufbessern, dass er seinen Körper für Experimente eines Militärarztes zur Verfügung stellt. Büchners Theatertext betrachtet schonungslos und zugleich menschlich anteilnehmend gesellschaftliche Ausgrenzungsmechanismen. Schauspielhaus Stuttgart 24. + 29. 1.
Die Wahrheiten Zwei befreundete Paare: Bruno und Sonja, Erik und Jana. Eines bricht den Kontakt aus heiterem Himmel ab. Nach und nach folgt die Offenbarung etlicher verdrängter Kränkungen und toxischer Geheimnisse. Lutz Hübner und Sarah Nemitz untersuchen mit „Die Wahrheiten“ Machtstrukturen und deren Missbrauch anhand des Mikrokosmos der Paarbeziehung. Kammertheater Stuttgart 25., 26. + 29. 1.
Black Out Das Handynetz fällt aus, der Kühlschrank kühlt nur noch wenige Stunden, kein Fernsehen und Radio nur mit dem alten Transistor – falls die Sender Notstrom haben. Unsere ganze Zivilisation steht bei einem Black Out auf der Kippe, weshalb Katastrophenbeauftragte von Bund und Ländern neben dem Ausfall der Geldinstitute auch den Stromausfall ganz weit oben auf ihrer Agenda haben. Die die in Wien ansässige Flowmotion Dance Company dreht natürlich nicht dieses ganz große Rad, sie schaut aber auf unsere Lebenswirklichkeit und spielt den Black Out hier nach. Dass sie hierfür eine Virtual-Reality-Box einsetzt, ist dann schon höhere Komik, kriegen wir auf der Bühne doch genau das gezeigt, was im Ernstfall sofort ausfällt. Ein Thema, das uns alle angeht, inszeniert mit modernster Technik: das ist „Black Out“. Theaterhaus Stuttgart 26. 1., 20 Uhr
Unsere liebsten Veranstaltungen in Stuttgart: Kabarrett
Sie werden immer politischer, je länger sie auf öffentlichen Bühnen aktiv sind, und das sind sie schon seit über 30 Jahren: Die Wellküren, allesamt Schwestern der großen musikalischen Well-Familie aus Günzlhofen bei Fürstenfeldbruck, standen lange im Schatten der bundesweit bekannten Biermösl Blosn. Doch erstens haben sich diese vor Jahren schon aufgelöst und agieren seitdem in zwei unterschiedlichen Formationen, und zweitens haben die Wellküren sich ihr eigenes Standing erarbeitet. In „Abendlandler“, ihrem aktuellen Musikkabarettprogramm, greifen sie mit ihrer Hausmusik und satirischen Texten nicht nur die AfD-Positionen an, sondern auch den Rechtsruck der Mitte-Parteien. Deswegen haben sie auch die STUGIDA gegründet, die Stubenmusik gegen die Idiotisierung des Abendlandes. Theaterhaus Stuttgart 11. 1., 20.15 Uhr
Henni Nachtsheim & Rick Kavanian Henni Nachtsheims gleichnamiges Buch über die hessische Umschreibung aller wichtigen kulturgeschichtlichen Überlieferungen der Menschheit ist vor allem live ein absoluter Hit. Schon das Hörbuch stieß auf Begeisterung, absolut überzeugend durchgeknallt aber kommt Henni Nachtsheim im Duett mit Rick Kavanian daher. Theaterhaus Stuttgart 29. 1., 20 Uhr
Uta Köbernick Die Kabarettistin studierte Gesang bis zum Vordiplom in Weimar und ist schon als Liedermacherin allein einen Besuch der Aufführung wert. Jetzt kann sie es aber nicht dabei belassen, denn die Schauspielerin mit Abschluss an der Theaterhochschule Zürich weiß auch noch mit beißend-satirischem Text zu bestechen. Rosenau Stuttgart 10. 1., 20 Uhr
Unsere liebsten Veranstaltungen in Stuttgart: Klassik
Quatuor Modigliani Seitdem das Quatuor Modigliani sich 2003 aus vier engen Studienfreunden am Conservatoire de Paris zusammengesetzt hat, ist aus ihm eines der gefragtesten Streichquartette unserer Zeit geworden. Seine Mitglieder haben unter anderem bei György Kurtág und Walter Levin gelernt, und zwei Jahre nach ihrer Gründung arbeiteten sie bereits mit dem Artemis Quartett an der Universität der Künste Berlin. Bei ihrem letzten Konzert in Stuttgart waren sich das Publikum und die Kritik einig: diese vier Herren sind etwas Besonderes. Dementsprechend hoch wird die Vorfreude auf ihre Rückkehr in die Liederhalle sein, die sie mit Stücken von Haydn, Beethoven – es ist schließlich Beethoven-Jahr – und Saint Saëns bestreiten. Liederhalle Stuttgart 14. 1., 20 Uhr
Unsere liebsten Veranstaltungen in Stuttgart: Kunst
Bunny Rogers Ihre Kunst ist unausweichlich. Die US-Künstlerin Bunny Rogers (*1990) legt den Finger auf die Wunde, spielt mit Image und Persönlichkeiten, schafft imaginäre Welten und führt sie vor Augen. Ein Blick auf ihre Werksammlung zeigt, wie komplex ihr Mediengebrauch ist: Von Installationen über 3D-Porträts und Plastiken bis hin zu Poetry-Lesungen, Videos und Fotografien taucht in ihrem Kunstschatz nahezu jedes zeitgenössische Ausdrucksmittel auf.
Eines ihrer konsequenten Kernthemen ist der Amoklauf an der Columbine High School 1999 in den USA. Um dem Gefühl des Grauenhaften und Undenkbaren näherzukommen, inszeniert Rogers Ausstellungsräume als Ort der Erfahrung: Mit Wasser, das von der Decke rieselt, erinnert Rogers an Duschräume einer Schulumkleidekabine, ausgelegter Rasen und in Beton gegossene Rosen wecken Assoziationen an amerikanische Trauerfeiern.
Wenn Rogers etwas in Szene setzt, mutet die Atmosphäre oft düster und unheimlich an – da wirken selbst die Hasen inmitten des roten Höllenfeuers nicht mehr ganz so unschuldig. Inspiration für ihre Figuren findet Rogers vor allem im fiktiven Kosmos der Unterhaltungsindustrie. Im Kunsthaus Bregenz kann man dieser Umkehrung des scheinbar Harmlosen auf vier Etagen begegnen – und nach dem ersten Eindruck lieber noch einmal in sich hineinfühlen. Kunsthaus Bregenz 18. 1.–13. 4.