Die 20 besten Songs zu Weihnachten – das hört kulturnews
Vom alternativen Sound zum gefühlvollen Klassiker – die Weihnachts-Playlist von kulturnews.
Wir haben im Team von kulturnews herumgefragt: Was sind deine Songs für Weihnachten? Aus Neugier auf Geheimtipps und Guilty Pleasures entstand eine Playlist, so bunt wie kulturnews.
Alle Songs als Spotify-Playlist findest du unten am Ende des Beitrags.
„Maybe this Christmas“ von Ron Sexsmith
„Maybe this Christmas“ von Nils Landgrens erstem „Christmas with my Friends“ Album habe ich viele Jahre beim Geschenke Einpacken und Weihnachtskarten Schreiben gehört. Jaja, werden andere Kolleg:innnen sagen, dann doch lieber das Original von Ron Sexsmith … und inzwischen sehe ich das auch so. ps
„Driving home for Christmas“ von Chris Rea
Ich bin zwar nie an Weihnachten so richtig nach Hause gefahren, da meine Eltern in derselben Stadt lebten wie ich. Doch so muss es innerlich in einem klingen, wenn man unterwegs ist auf einem Roadtrip zu einem schönen, konfliktfreien Weihnachtsfest zur Familie in der alten Heimat. Für alle, die jährlich zum Fest eher den Weg zu einem unschönen, konfliktreichen Zuhause nehmen müssen, hat der Künstler einen anderen catchy Song im Repertoire: „The Road to Hell“ … vs
„Mother’s little Helper“ von The Rolling Stones
„This ain’t New Jersey“ von Smith & Burrows
„Immer nur Düster-Pop! Machen wir doch zur Abwechslung mal ein Weihnachtsalbum“, dachten sich die beiden Indie-Kumpel Tom Smith (Editors) und Andy Burrows (Ex-Razorlight). Für mich ist „Funny looking Angels“ nicht nur irgendeines, sondern DAS Weihnachtsalbum, weil die Lieder bewirken, dass der Zauber jedes Jahr wieder funktioniert.
Neben traditionellen Standards und Coverversionen sind die beiden selbst komponierten Songs „This ain’t New Jersey“ und „When the Thames froze“ die schönsten Weihnachtslieder überhaupt. Ersterer erzählt von einem in einem Pub eingeschneiten Liebespaar, das sich dort in der Nacht zu Heiligabend mit Glückseligkeit und Glühwein unter den Tisch trinkt und dabei auch noch mit „It’s A Wonderful Life“ den schönsten aller Weihnachtsfilme besingt. Aber das wäre dann der Stoff für eine neue Liste … jc
„Puppies are forever“ von Sia
Eins meiner liebsten Weihnachtslieder ist „Puppies are forever“ von Sia, wenn ich das höre, denke ich nämlich direkt an die gemütlichen vorweihnachtlichen Treffen mit meinen Freund:innen, bei denen wir uns bekochen, beschenken und die Weihnachtsplaylist meiner Freundin Ileana hören. Und bei dem Lied singen wir dann alle mit! ad
„Messiah“ von Georg Friedrich Händel
Händels Musik erreicht das Herz und ich bin geradezu ein Händel-Groupie, der ähnlich wie Donna Leon Händel-Aufführungen europaweit hinterherreist. 1742 in der Dubliner Music Hall uraufgeführt, gehört das Oratorium „Messiah“ heute zu den bekanntesten und beliebtesten Beispielen geistlicher Musik. Paradoxerweise war das nicht von Anfang an so. In den Augen von Händels Zeitgenossen war der Messias ein Musikstück, das die Nähe zur Kirche lediglich vortäuschte, noch dazu von einem Komponisten, der mit seinen Opern in Londons Showbusiness grandiose Erfolge gefeiert hatte und über den in der Stadt die wildesten Gerüchte über seine angeblich maßlosen Fressgelage in Restaurants und amourösen Eskapaden am Theater im Umlauf waren. Trotz der anfänglichen Kritiken wurde der Messias aber noch zu Händels Lebzeiten zu seinem meistgespielten Oratorium und begeistert mit seinen Chorgesängen und operngleichen Arien bis heute sein Publikum. Hallelujah! lk
„The Godfather“ von Nino Rota
„Life eternal“ von Ghost
Hat nicht zwingend mit Weihnachten zu tun, aber tatsächlich können wir uns in der Familie alle (von 9 bis 52 Jahren) auf diesen Song einigen. Außerdem besingen Ghost gerne den Antichristen und spielen – nicht ganz ernst gemeint – mit satanischen Motiven … also doch wieder ganz passend zu einem christlichen Fest, oder? hl
„Stille Nacht“ von Manfred Krug
Um aus dem Weihnachtstrubel auszusteigen, lege ich die Scheiben von Raphael Marionneaus auch schon wieder 15 Jahre altem Doppelalbum „Le Noel Abstrait“ in den Player und entspanne so richtig: Downtempo ist ideal in dieser Zeit. Will ich aber wirklich Weihnachtsmusik, greife ich zu Manfred Krugs Album „Der Weihnachtskrug“ mit seinen leicht angejazzten Versionen der Weihnachtsklassiker. Meist aber läuft bei mir zu Hause um diese Jahreszeit BBC Radio 3 mit seinem Klassikprogramm. jw
„Have yourself a merry little Christmas“ von Ella Fitzgerald
Ich habe erst spät den Weg zur Jazzmusik gefunden und „Ella Wishes you a swinging Christmas“ war mein erstes Weihnachts-Jazzalbum. Seit diesem Jahr meiner End-Zwanziger kaufe ich mir jedes Jahr eine neue Weihnachts-CD. ps
„Have yourself a merry little Christmas“ von Melody Gardot
Let your heart be light! Wenn schon, denn schon: die ganz große Weihnachtssinnlichkeit! jr
„Summer Wine“ von Nancy Sinatra & Lee Hazlewood
… Aber es ist schon erlaubt, sich sofort danach der Sehnsucht nach dem Sommer hinzugeben. jr
„Merry Christmas, happy Holidays“ von NSYNC
Dieser Gute-Laune-Song erinnert mich an meine Teenie-Zeit 🙂 jh
„Mary’s Boy Child“ von Boney M.
Meine Eltern hatten das „Christmas Album“ von Boney M., heute würden das die Jüngeren unter uns „wyld“ nennen: Weihnachtsliedklassiker mit karibischem Flair aus einem Musikstudio in Rosbach bei Frankfurt, aufgelegt in einem kleinbürgerlichen deutschen Wohnzimmer mit Plastikweihnachtsbaum – verrückt! Woher meine Eltern diese Platte hatten, oder warum sie dachten, das sei stimmungsvolle Weihnachtsmusik? Keine Ahnung. Für mich war dieses Lied jedenfalls Teil jedes Heiligabends meiner Kindheit, und daher ist es heute für mich: stimmungsvolle Weihnachtsmusik. vs
„Do they know it’s Christmas?“ von Band Aid
„Well tonight thank God it’s them instead of you“: Schon diese bittere Textzeile über die „Freuden“ am Nicht-betroffen-Sein von Armut und Hunger in Afrika hebt Bob Geldofs und Midge Ures Charity-Starprojekt Band Aid über die noble Gut-gemeint-Soße hinaus. Und der für einen Christmas Song ungewöhnlich fette Beat. Und dass die meisten Stars im Video aussehen, als wären sie von ihren Managern nach einer langen Nacht mit Bier und Kokain aus dem Bett gezerrt und da hingekarrt worden. Das ist gleichzeitig so weihnachtlich und herrlich unweihnachtlich! vs
„Adieu, Angelina“ von Nana Mouskouri
„Nana Mouskouri à l‘Olympia“ wurde 1967 in Paris aufgenommen – inmitten von Studentenrevolte, Existenzialismus und Rock ’n‘ Roll wirkt die Sängerin wie ein Engel auf Friedensmission. Neben ihrer zarten Version von Bob Dylans „Farewell, Angelina“ ist „Guantanamera“ das zweite Highlight zu Weihnachten: Nana umarmt ihre Band und die Welt in griechisch-kubanischer Folklore.
Vor 15 Jahren zog die Platte in meine Zürcher WG ein, wo der Flohmarktfund zum Soundtrack für Geborgenheit und Eskapismus wurde. Seither ist viel passiert. Die WG ist Geschichte, aber Weihnachten feiern wir jedes Jahr zusammen. Egal wo, immer mit Nana: Vinyl – so sperrig, beständig und wunderbar wie die Menschen unseres Lebens. tm
„Please come home for Christmas“ von Aaron Neville
Dass bislang weder „Last Christmas“ noch „All I want for Christmas is you“ genannt wurden, grenzt an einem Skandal. Jetzt mal ehrlich: Das sind doch herausragende Songs, oder? Doch kommen wir nun zu „Please come home for Christmas“ von Aaron Neville. Der Sänger der Neville Brothers hatte 1993 die Idee, ein Weihnachtsalbum aufzunehmen – Spoiler: schlechte Idee. Doch da mein Vater großer Fan der Blues-Band aus New Orleans ist und somit jedes Jahr zu Weihnachten dieses kitschige Stück Musik aufgelegt wurde, hat sich genau dieser Song – weil erster auf der Platte – tief in meinen Frontallappen gebrannt.
Dass der rebellische Teenie ein paar Jahre später mit Sidos „Weihnachtssong“ gegensteuerte, soll nicht unerwähnt bleiben. Schließlich trumpft der Song auch heute noch mit grandiosen Zeilen wie „Peter bekommt neue Treter“ auf – Wow! fe
„Little Drummer Boy“ von Low
Es gibt wenige Weihnachtslieder, bei denen ich laut und begeistert mitsinge. Bei „Little Drummer Boy“ eigentlich schon, wegen, genau: „Pa rum pum pum pum“. Dieses Jahr bleibe ich aber still, denn Mimi Parker ist im November gestorben. Entschuldigt, aber: It’s my Christmas Party and I cry if I want to. cs
„That was the worst Christmas ever“ von Sufjan Stevens
Sufjan Stevens lebt zwar noch, aber mit Trauer kennt er sich trotzdem aus wie sonst wenige Musiker:innen. „That was the worst Christmas ever“ von seinem ellenlangen Weihnachtsalbum hat zwar einen lustigen Titel, ist aber ernst gemeint – und sehr herzergreifend. Und stimmt nostalgisch für Stevens’ goldene Zeit als sad banjo boy. mj
„Hot Chocolate“ von Tyler, The Creator
Ehrlich gesagt gehört Tylers Weihnachtsalbum – das eigentlich der Soundtrack zur „Grinch“-Verfilmung von 2018 ist – nicht zu seinen besten Projekten. Aber weil HipHop bisher sträflich unterrepräsentiert ist, gibt es jetzt eben doch diesen gemütlichen Song über Kakao. Klingt auch gut, wenn man persönlich lieber Glühwein trinkt. mj
„White Christmas“ von Bing Crosby
Bei einem Soundtrackfan wie mir laufen zwar eher Scores wie John Williams‘ „Home Alone“, Mychael Dannas „The Nativity Story”, Miklos Rozsas „Ben-Hur“ oder Jerry Goldsmiths „Gremlins“, aber Bing Crosbys „White Christmas“ – hier unverständlicherweise bisher fehlend und natürlich auch aus einem Film – ist für mich der klassische Weihnachtssong aus dem traditionellen Familienweihnachtsalbum. mm