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Die besten Bücher 2025: Empfehlungen für den Oktober

Die besten Bücher im Oktober 2025: Buchcover von Anne Sauer, Édouard Louis, T.C. Boyle, Marco Wanda, John Boyne und David Foenkinos

Unsere Monatsliste zur Messe in Frankfurt: Die besten Bücher im Oktober 2025 mit T.C. Boyle und Édouard Louis.

Hölzerne Hauptfiguren und Oberflächlichkeiten: Zunächst wirkt „No Way home“ wie ein schwacher T.C. Boyle – und entpuppt sich dann als Meisterleistung. Wie wirkt sich das auf unserer Liste der besten Bücher im Oktober 2025 aus? Apropos big names: Auch Édouard Louis steht auf unserer Liste der besten Bücher im Oktober 2025: Mit „Der Absturz“ schließ er seinen Familienzyklus aus. Marco Wanda dagegen kennt man bislang aus den Musikcharts. Wie schlägt sich sein Buchdebüt „Dass es uns überhaupt gegeben hat“ auf unserer Liste der besten Bücher im Oktober 2025?

In seinem neuen Roman konfrontiert Bestsellerautor David Foenkinos einen Mittvierziger mit dem Tod – und natürlich ist er mit „Das glückliche Leben“ auch auf unserer Liste der besten Bücher im Oktober 2025 notiert. Anne Sauer entwirft mit „Im Leben nebenan“ ein „Was wäre, wenn …“-Szenario, eine konsequente Schmetterlingseffekt-Geschichte, zwei Realitäten einer Protagonistin. Was wäre, wenn Anne Sauer auf unserer Liste der besten Bücher im Oktober 2025 ganz oben steht? Und schließlich ist auch John Boyne auf unserer Liste der besten Bücher im Oktober 2025 dabei. „Wasser“ thematisiert Missbrauch und ist der Auftakt zu einem Romanquartett, das um dieses Thema kreist.

Die besten Bücher im Oktober 2025

6. David Foenkinos: Das Glückliche Leben

Die besten Bücher im Oktober 2025: Buchcover „Das glückliche Leben“ von David FoenkinosIn Foenkinos neuen Roman geht es um ein Angebot in Südkorea, bei dem Menschen ihrer eigenen Beerdigung beiwohnen können und sogar selbst in den Sarg steigen. Im Interview mit kulturnews erzählt der Bestsellerautor aus Frankreich, wie er diesem Ritual zuerst begegnet ist: „Ich war in Korea, um eines meiner Bücher zu bewerben, und jemand hat mir davon erzählt. Natürlich hat es mich sofort interessiert. Mit 16 Jahren habe ich viele Monate im Krankenhaus verbracht, mein Herz war stehengeblieben. Diese Nahtoderfahrung hat mein ganzes Leben verändert: Obwohl ich nicht aus einem Künstlerhaushalt komme, habe ich angefangen zu lesen, zu schreiben, mich in Schönheit zu verlieben. Die Idee, dem Tod sehr nahezukommen und danach sein Leben mit anderen Augen zu sehen, verstehe ich sehr gut.“

Kiepenheuer & Witsch, 2025, 224 S., 23 Euro

Aus d. Franz. v. Christian Kolb

5. Marco Wanda: Dass es uns überhaupt gegeben hat

Buchcover „Dass es uns überhaupt gegeben hat“ von Marco WandaMan könnte meinen, Marco Wanda dürfte kaum noch Erinnerungen an das letzte Jahrzehnt mit seiner Band Wanda haben. So gut wie jede Anekdote, die der Wiener in „Dass es uns überhaupt gegeben hat“ freimütig teilt, enthält mindestens Alkohol in rauen Mengen, nicht selten auch in Kombination mit anderen Drogen wie DMT oder Koks. Doch Wanda schreibt im seinem Debüt erstaunlich lücken- und schonungslos nieder, wie die Band alle Tief- und Höhepunkte, Todesfälle und ekstatischen Konzerte überdauert hat. Und trotz der von seiner Band viel zitierten „Amore“ lebt das Debüt vor allem von einer unromantischen Erzählweise. „Das Buch hat mich überfallen. Ich bin so nahtlos ins Schreiben gefallen, wie man von einem Raum in einen anderen wechselt. Ich dachte an all die Menschen, die ich verloren habe, all die Menschen, denen ich meinen Lebensweg verdanke, und wollte ihnen ein Denkmal setzen. Ich wollte die Geschichte von jungen Träumern erzählen, die durch alle Himmel und Höllen gingen und gemeinsam für ein besseres Leben kämpften. Ich dachte während des Schreibens noch gar nicht an eine Veröffentlichung, aber das Erlebte schien mir zu aufregend und zu lehrreich, um es nicht zu teilen“, sagt der Autor.

Zsolnay, 2025, 286 S., 25 Euro

4. Anne Sauer: Im Leben nebenan

Buchcover „Im Leben nebenan“ von Anne Sauer„Dieses Baby gehört mir nicht.“ Wie ein Schlag trifft Antonia diese Erkenntnis. Postnatale Depression? Baby Blues würden es ihr Mann und ihre Schwiegermutter nennen. Was Antonia eigentlich meint: Dieses Leben gehört mir nicht. Schließlich ist sie doch Toni, hat das Dorfleben gegen die Großstadt und eine moderne Beziehung eingetauscht, und versucht seit Monaten vergeblich, schwanger zu werden. Und jetzt liegt sie hier in ihrer Heimat, umringt von Spießigkeit und mit einem Baby auf der Brust, das sie allem Anschein nach mit ihrer Jugendliebe bekommen hat. Sie steckt fest: „Im Leben nebenan“. Treffender hätte Anne Sauer ihren Debütroman nicht taufen können, schwingen in diesem Titel doch all die als Selbstbestimmung getarnten Banalitäten und Zufälligkeiten mit, die unser Leben bestimmen. So entwirft Sauer ein „Was wäre, wenn“-Szenario, eine konsequente Schmetterlingseffekt-Geschichte, zwei Realitäten einer Protagonistin. Klar, dies ist auch ein Buch übers Muttersein und Care-Arbeit, doch Sauer stellt uns vor die Frage, welches Leben wir leben möchten, und ob wir bereit sind, darüber selbst zu bestimmen – ob nun mit oder ohne Kind. Wie Sauer selbst dazu steht, dürfe noch vor der ersten Seite klar sein. Sie zitiert Florence + The Machine: „I am no mother, I am no bride, I am a King.“

dtv, 2025, 272 S., 23 Euro

TOP 3

3. John Boyne: Wasser

Die besten Bücher im Oktober 2025: Buchcover „Wasser“ von John BoyneIn „Die Geschichte der Einsamkeit“ hat er die eigenen Missbrauchserfahrungen aufgearbeitet, nun widmet sich John Boyne dem Thema mit einem Romanquartett und benennt die auch unabhängig voneinander lesbaren Erzählungen nach den vier Elementen. Den Anfang macht „Wasser“: Vanessa Marvin flüchtet auf eine einsame Insel vor der irischen Küste. Sie nimmt wieder ihren Mädchennamen an, denn daheim in Dublin verfolgen die Medien aufgeregt den Prozess gegen ihren Mann. In der Abgeschiedenheit setzt sie sich mit dem Tod ihrer Tochter auseinander, und sie stellt sich die Frage, warum sie weggeschaut hat und gewisse Anzeichen nicht sehen wollte. Boyne begleitet seine Antiheldin mit viel Empathie und dringt doch kompromisslos zur Frage der Mitschuld vor. Die weiteren Romane folgen im November und erzählen aus der Perspektive eines Komplizen, einer Täterin und eines Opfers.

Piper, 2025, 144 S., 18 Euro

Aus d. Engl. v. Nicolai von Schweden-Schreiner

2. T.C. Boyle: No Way home

Buchcover „No Way home“ von T.C. BoyleWieder mal fährt Terrence von L.A. nach Boulder City, einem Kaff in der Wüste Nevadas. Beim Wechseln der Fahrspur übersieht er einen Jeep, doch der andere Fahrer bremst gerade noch rechtzeitig ab und weicht aus, es kommt zu keinem Unfall. Dumm nur, dass Terrence den Fahrer des Jeeps an der nächsten Tankstelle begegnet. „Und da war auch schon der Besitzer, öffnete die Fahrertür und stieg aus. Auf seiner Cap stand zwar nicht MAGA, aber sie war rot, und die Farbe Rot war in diesem Kulturkrieg von der anderen Seite vereinnahmt worden.“ Terrence übersteht diese Begegnung unbeschadet, weil er sich ganz devot verhält und mehrfach entschuldigt. Doch dieses kleine Zwischenspiel repräsentiert die Essenz von T.C. Boyles neuestem Roman.

T.C. Boyle erzählt eine Dreiecksgeschichte, und zunächst wirkt „No Way home“ wie einer seiner schwächeren Romane: Die Hauptfiguren wirken hölzern, statt sie psychologisch auszuleuchten, arbeitet sich der 76-jährige US-Amerikaner oft an Oberflächlichkeiten ab. Terrence ist Assistenzarzt in L.A., nach dem Tod seiner Mutter erbt er deren Haus in dem Redneck-Kaff. Kaum dort angekommen, verliebt er sich Bethany – doch ist da auch noch deren Exfreund Jesse, und auch wenn der zwar davon träumt, Schriftsteller zu werden, ist er doch eine archetypische Figur mit Tendenz zu Drogen, Gewalt und traditionellen Geschlechterbildern. Terrence und Jesse duellieren sich, und beide müssen arge körperliche Schäden verzeichnen … T.C. Boyle verhandelt irrationale Anziehung und Abhängigkeitsstrukturen in Beziehungen, doch vor allem kartografiert er ein zutiefst gespaltenes Land. Wenn er abwechselnd aus der Perspektive der drei Protagonist:innen erzählt, bleibt er nicht zufällig in der dritten Person Singular. Die Meisterleistung bei der bewusst gewählten Oberflächlichkeit: Der Ausgang des Duells bleibt bis zur allerletzten Seiten spannend.

Hanser, 2025, 382 S., 28 Euro

Aus d. Engl. v. Dirk van Gunsteren

1. Édouard Louis: Der Absturz

Buchcover „Der Absturz“ von Édouard Louis„Meinen Bruder kennenzulernen, bedeutete, ihn hassen zu lernen.“ Mit „Der Absturz“ schließt Édouard Louis seinen Familienzyklus ab, den er vor zehn Jahren mit „Das Ende von Eddy“ begonnen hat. Nach dessen Tod nähert sich Louis erneut seinem Bruder und erzählt von Alkohol und Glücksspiel, aber auch von geplatzten Träumen und Demütigungen durch den Vater.

Aufbau, 2025, 222 S., 24 Euro

Aus d. Franz. v. Sonja Finck

Riskieren Sie auch einen Blick auf unsere Liste der besten Bücher im September 2025!

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