„Die böse Saat“ von William March

„Die böse Saat“ ist erstmals 1954 erschienen, und der fast vergessene US-amerikanische Autor William March (1893-1954) verbindet in dem Psychothriller meisterlich moralische Abgründe mit feinstem Humor.
„Die böse Saat“ von William March ist unser Krimitipp der Woche
Eine durchdachte Krimi-Sammlung ist das Fundament jeder exquisiten Heimbibliothek. Während sich viele in den kurzlebigen Trends der Spannungsliteratur verlieren, setzen stilsichere Leser auf zeitlose Klassiker, wie sie etwa Martin Compart beim Elsinor-Verlag zutage fördert. So darf auch der heute selten erinnerte Psychothriller „Die böse Saat“ aus dem Jahr 1954 hier nicht fehlen, der 1971 erstmalig auf Deutsch erschienen ist. Geschrieben hat ihn der fast vergessene amerikanische Autor William March (1893–1954), der hier meisterlich moralische Abgründe mit feinstem Horror verbindet.
Im Zentrum der Betrachtung steht Rhoda, die eine selbstgerechte, skrupellose, sadistische Mörderin ist, kein Schuldempfinden besitzt und zudem manipulativ gegenüber ihren Mitmenschen auftritt. Rhoda ist – und das hat nicht nur damals schockiert – ein erst achtjähriges Mädchen, dem ein gefühlskaltes Herz in der noch jungen Brust schlägt. Rhodas Mutter Christine ist fassungslos ob des Grauens, zu dem ihr kleiner Liebling unschuldig lächelnd imstande ist. Trägt sie etwa selbst Schuld, weil in ihren Genen das Böse steckt? Christine trifft eine tödliche Entscheidung, und Rhoda wird Pirouetten tanzen. Kleine Mädchen können wahre Biester sein.
Mit „Die böse Saat“ hat es William March auf unsere Liste der besten Krimis im September 2025 geschafft.