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Die Goldenen Zitronen: More than a Feeling

DGZ

Die Goldenen Zitronen nörgeln wieder – und wie! In einer Zeit, in der das Haltung-Zeigen vermutlich so dringend ist wie lange nicht, aber leider oft auch als inhaltsloses Marketingtool missbraucht wird, setzt die Hamburger Band um die beiden Texter und Sänger Schorsch Kamerun und Ted Gaier mit dem neuen Album „More than a Feeling“ zwar auch auf eine überraschend wenig verklausulierte Positionierung – nur schließen sie daran eben eine genauere Hinterfragung und die so wichtige Selbstreflexion an. „Es nervt“ mit Gastsängerin Latoya Manly-Spain thematisiert etwa das Vereinnahmungsgebaren weißer, meist männlicher Linker, und „Die alte Kaufmannsstadt, Juli 2017“ interpretiert die G20-Auseinandersetzungen als bereits im Vorfeld durchgeplantes Rollenfestspiel. Musikalisch wenden sich die Goldies jetzt stärker zeitgenössischen Produktionstechniken zu, was zwischen Elektrotwist und dem „Ohlalala“-Refrain von „Nützliche Katastrophen“ ihr wohl anschmiegsamstes Album ergibt – auch wenn die Goldies selbst diesen Begriff vermutlich hassen.

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