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„Die leisen und die großen Töne“: Erfrischend unkonventionell

Der französische Spielfilm „Die leisen und die großen Töne“ läuft jetzt in den Kinos.
Der französische Spielfilm „Die leisen und die großen Töne“ läuft jetzt in den Kinos. (Foto: Neue Visionen Filmverleih)

Zwei Brüder, die Musik machen, lernen sich kennen und raufen sich in der Krise zusammen: Die französische Tragkikomödie „Die leisen und die großen Töne“ startet jetzt in den Kinos.

Zwei völlig unterschiedliche Charaktere treffen aufeinander, als Thibaut und Johnny akzeptieren müssen, dass sie Brüder sind. Und nicht nur das: Thibaut braucht ganz dringend eine Rückenmarksspende von Johnny. Jetzt startet die französische Tragikomödie „Die leisen und die großen Töne“ in den Kinos.

Thibaut ist als Dirigent weltweit gefeiert, als er erfährt: Er hat Leukämie. Seine Schwester bietet sich als Knochenmarkspenderin an, allerdings ist ihr Genmaterial nicht kompatibel mit seinem, wie sich herausstellt, sind sie nicht einmal verwandt: Thibault wurde als Säugling adoptiert. Weswegen er sich auf die Suche macht nach einem Bruder, der laut der Adoptionsunterlagen existieren muss. Er findet: Johnny. Der lebt in einer unter dem Strukturwandel ächzenden nordfranzösischen Industriestadt, jobbt in der Werkskantine und spielt Posaune im Bergmannsorchester … Es gibt im französischen Unterhaltungskino eine Schiene, in der zwei extrem unterschiedliche Charaktere durch einen Schicksalsschlag zusammenfinden, das erfolgreichste Beispiel ist wahrscheinlich „Ziemlich beste Freunde“ von 2011. Auch Emmanuel Courcol („Ein Triumph“, Das Land meines Vaters“ scheint dieses Muster mit „La Fanfare“ auf den ersten Blick zu bedienen: Recht vorhersehbar wird die Annäherung zwischen den beiden Brüdern erzählt, natürlich entpuppt sich Jimmy als verstecktes Talent, natürlich steckt hinter Thibaults Erfolgsfassade ein verletzlicher Typ. Aber hinter der Konvention der Tragikomödie erzählt der Film auch etwas von den Gegensätzen zwischen Arm und Reich, zwischen Stadt und Provinz, und dass Courcol trotz der heiteren Grundhaltung am Ende keine Happy Ends herbeifantasiert, macht seinen Film origineller als man zunächst erwartet hätte. Benjamin Lavernhe und Pierre Lotin spielen hier echte Menschen, und wenn diese echten Menschen etwas miteinander anfangen können, dann können wir das auch, trotz der Formelhaftigkeit des Drehbuchs.

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