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„Die Polizistin und die Sprache des Todes“ im ZDF: Morden im Norden mal anders

Die Polizistin und die Sprache des Todes ZDF
Gloria Acheampong (Thelma Buabeng) und Polizist Pieper Olsen (Artjom Gilz) (Foto: ZDF/Christine Schroeder)

Eine dunkelhäutige BKA-Ermittlerin sucht in der norddeutschen Provinz einen Frauenmörder – und findet Rassismus, Ablehnung und schrullige Typen …

Heute im ZDF und in der ZDF-Mediathek zu finden: Lars Beckers Flachland-Noir-Krimi „Die Polizistin und die Sprache des Todes“ über Sonderermittlerin und Fallanalystin Gloria Acheampong (Thelma Buabeng), die in Nordfriesland einen Frauenmörder sucht.

Regisseur Lars Becker ist für seine knallharten Gangsterfilme und Krimis bekannt, für die Kinostreifen „Bunte Hunde“ und „Kanak Attack“, für die Fernsehkrimi-Reihen „Einsatz in Hamburg“, „Der gute Bulle“ und „Nachtschicht“. Und wenn Becker in die Provinz geht, kommt dabei ganz sicher kein weiterer töffeliger Deichmord-Schnarch bei heraus, sondern eher Beckers Version von „In der Hitze der Nacht“ meets „Das Schweigen der Lämmer“, aufgelockert mit schrulligen Flachlandtypen.

Gloria Acheampong (Thelma Buabeng) vom BKA muss an die Küste fahren, dort wurde eine die Leiche einer Prostituierten im Grenzkanal zwischen Deuschland und Dänemark gefunden. Der Mord erinnert an die Taten des Serienkillers Rudi Butscher (Nicholas Ofczarek, „Kafka“), der aber sitzt in Einzelhaft in der JVA Lübeck. Zudem werden in der Region noch  weitere Frauen vermisst. Der Zuhälter der Toten, der Sohn des Bürgermeisters, der Tankwart: Gloria hat direkt ein paar Tatverdächtige, kämpft aber zuerst vor allem wie Sidney Poitier in „In der Hitze der Nacht“ als afroamerkanische Fremde von außerhalb mit dem Rassismus der Landbevölkerung, der in Form des Bürgermeisters besonders perfide wird: Er unterstellt ihr Voreingenommenheit und quasi auch Rassismus, da das Opfer schwarz ist und sein Sohn weiß. Polizist Pieper Olsen (Artjom Gilz) versucht, die Sonderermittlerin und Fallanalystin so gut wie möglich gegen die Ablehnung und Angriffe der Dorfbewohner zu unterstützen

Schließlich besucht Gloria wie einst Clarice Staling in „Das Schweigen der Lämmer“ Hannibal Lecter den Killer im Gefängnis, um zu erfahren, was der zu dem Mord sagt. Doch der creepige Butscher behauptet, unschuldig zu sein und setzt auf die Revision, weil die Zeugin ihre Aussage zurücknehmen wird. Gloria wundert sich über das überzeugte Vortragen eines nicht feststehenden Sachgehalts, fragt in der Zentrale nach der Zeugin nach – und Pieper nimmt sich mal Butschers jüngeren Bruder Olli (Thomas Schubert, „Roter Himmel“) vor …

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