„Die Rosenschlacht“: Liebe auf den ersten F***

Olivia Colman statt Kathleen Turner, Benedict Cumberbatch statt Michael Douglas: Im Kino kann „Die Rosenschlacht“ mit Schmackes geschlagen werden.
Kann das Remake einer ikonischen schwarzen Komödie ans Original heranreichen? Volker Sievert unternimmt gleich gar keinen Vergleich, sondern untersucht schlicht die Qualitäten des Schauspiels wie auch des Drehbuchs und der Inszenierung des neuen Films „Die Rosenschlacht“.
Jay Roach („Meine Braut, ihr Vater und ich“) hat ein Remake des 80er-Komödienklassikers „Der Rosenkrieg“ mit Kathleen Turner und Michael Douglas gedreht. Beim rationalen Theo (Benedict Cumberbatch, „Der Phönizische Meisterstreich“) und der genussfreudigen Ivy (Olivia Colman, „Kleine schmutzige Briefe“) ist es Liebe auf den ersten … Fick. Nach zehn Sekunden verknallt, nach zwanzig beim Quickie in der Kältekammer (Ivy ist Köchin). Dieses Tempo behalten die beiden sarkastischen Briten auch nach der Umsiedelung nach Kalifornien bei. Als dann ein Prestigeprojekt des ambitionierten Architekten Theo bei einem Sturm einstürzt und er in eine Krise stürzt, baut Ivy ihr Seafood-Restaurant (von Theo finanziert) zur Kette aus, und Theo macht den Hausmann für die Kids. Jähre später will er wieder arbeiten und entwirft ein geniales Haus für sich und Ivy (von Ivy finanziert). Doch die Beziehung ist da längst in einen Wettbewerb der wechselseitigen Egoismen übergegangen. Und der Rosenkrieg kann beginnen … „Die Rosenschlacht“ handelt mit teils köstlichen Dialogen, einigen wirklich bitteren, wahren Momenten, zu viel Fremdschäm-Humor, furchtbaren Nebenfiguren (Kate McKinnon!, „Barbie“) und zwei spielfreudigen Stars davon, was passieren kann, wenn in einer modernen Ehe beide Partner gleichberechtigt und kompromisslos nach beruflicher Erfüllung streben: Gleichstellung kann dann auch bedeuten, gemeinsam den Gasgeruch nicht zu bemerken, bevor man das Smart Home instruiert, den Kamin anzuzünden …