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Die Schimmelmanns: Theater Oberhausen

Florian Fiedler
(Foto: © Katrin Ribbe)

Neustart in Oberhausen: Intendant Florian Fiedler inszeniert.

Wenn ein neuer Intendant an einem Theater anfängt, dann beginnt er meist mit einem Ausrufezeichen. Oft ist das ein zentrales Stück, „Faust“ oder „Hamlet“ vielleicht, das so als Überschrift für eine neue Ära gelesen werden kann. Manchmal ist die Eröffnung auch eine Uraufführung, oft mit lokalem Bezug.

Florian Fiedler (Foto) übernimmt mit dem Oberhausener Theater ein bestens bestelltes Haus, das trotz Randlage und verbesserungswürdiger Finanzierung zu den avanciertesten Bühnen des Landes zählt – weswegen Fiedler es wohl auch ein Leichtes war, für seinen Start ein neues Stück Mario Salazars an Land zu ziehen, Salazar, der eigentlich an weit größeren Häusern wie Köln, Bochum oder dem Deutschen Theater Berlin uraufgeführt wird.

„Die Schimmelmanns – Verfall einer Gesellschaft“ behandelt kein originär Oberhausener Thema, aber angesichts der wirtschaftlichen Weltverstrickungen ist die Geschichte der norddeutschen Familie Schimmelmann, die im Kolonialismus obszönen Reichtum anhäufen konnte, eben doch auch irgendwie mit dem Ruhrgebiet verknüpft. Hausherr Fiedler inszeniert die „Nazi-Horror-Boulevard-Dramödie als radikales Volkstheater“ eigenhändig.

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