„Die üblichen Verdächtigen“ werden bei Arte verhaftet
Fünf Gangster werden von einem geheimnisvollen Gangsterboss zur Mitarbeit gezwungen – doch wer ist der teuflische Keyer Söze? Auf Arte und in der Arte Mediathek.
„Die üblichen Verdächtigen“ von Bryan Singer („Bohemian Rhapsody“) ist ein prächtiges Räselstück und führt uns wie kaum ein anderen 90er-Filmhit abseits von „The sixth Sense“ aufs Glatteis. Heute auf Arte und bis 28. April in der Arte Mediathek verfügbar.
Die üblichen Verdächtigen lässt Capitaine Louis Renault am Ende von „Casablanca“ verhaften – es sind also irgendwelche Kriminellen, die bei der Polizei bei Razzien regelmäßig festgesetzt werden, wenn Schuldige gebraucht werden.
„Die üblichen Verdächtigen“ sind in Bryan Singers Krimiklassiker im Grunde auch genau das: Bei einer polizeilichen Gegenüberstellung treffen die Berufsgauner Keaton (Gabriel Byrne), McManus (Stephen Baldwin), Fenster (Benicio Del Toro), Hockney (Kevin Pollack) und Kint (Kevin Spacey) aufeinander – und tun sich gleich mal beruflich zusammen. Keaton hatte der Illegalität eigentlich schon auf Wiedersehen gesagt, aber Kint überredet ihn, wieder einzusteigen. Der erste Überfall läuft prima, den zweiten vermasseln die Fünf.
„Die üblichen Verdächtigen“: Wer ist Keyer Söze?
Daraufhin geraten sie ins Fadenkreuz des mysteriösen, geistergleichen Gangsterbosses Keyser Söze, der schon bei einer Explosion mit 27 Toten Gangstern im Hafen von Überlebenden – darunter Kint – als Täter genannt wurde und in der Welt des Verbrechens einen Ruf hat, der selbst dem härtesten Killer die Knie weich macht. Keyser Söze gilt als der Teufel.
Weil sie unwissentlich alle an irgendeinem Punkt in ihrer kriminellen Karriere Söze durch Diebstahl geschädigt haben, sollen Keaton und seine Truppe im Hafen einen Frachter aufbringen, der Kokain im Wert von über 90 Millionen Dollar an Bord hat. Genau der Frachter, der zu Beginn des Films explodiert …
Der Clou und die Kunst von „Die üblichen Verdächtigen“ – Drehbuch von Christopher McQuarrie, Regisseur der letzten „Mission: Impossible“-Filme – liegt darin, dass die Handlung beim Verhör von Kint durch den Polizisten Kujan (Chazz Palminteri) in Rückblicken erzählt wird. So weiß man als Zuschauer nie mehr als die Figuren und ist auf Kint als verlässlichem Erzähler angweisen. Aber ist er das auch? …