Zum Inhalt springen

„Die Übriggebliebenen“ im SchauSpielHausStream

„Die Übriggebliebenen“ als SchauSpielHausStream
Lina Beckmann, Angelika Richter, bettina Stucky, Gala Othero Winter, André Jung (© Lalo Jodlbauer, 2019)

Anlässlich des 90. Geburtstags von Thomas Bernhard streamt das SchauSpielHaus die prämierte Fassung von Karin Henkel und Rita Thiele.

Zum 90. Geburtstag von Thomas Bernhard streamt das Deutsche SchauSpielHaus Hamburg einen Endprobenmitschnitt des Stückes „Die Übriggebliebenen“. Los geht es am Dienstag, den 9. Februar um 19 Uhr auf der Streamingseite dringeblieben. Der Stream ist anschließend 24 Stunden abrufbar.

Regisseurin Karin Henkel hat das Stück aus drei Texten des österreichischen Schriftstellers Thomas Bernhard inszeniert. Die Texte stammen aus Bernhards Werken „Vor dem Ruhestand“, „Ritter, Dene, Voss“ und „Auslöschung. Ein Zerfall“. In den Texten geht es jeweils um Familienkonstellationen, die Nährboden für faschistische Denkmuster und autoritäre Weltbilder sind. Mit der Verbindung der drei Texte entsteht ein Psychogramm dreier Geschwisterkonstellationen, die von Misstrauen und emotionalen Abhängigkeiten geprägt sind.

Dramaturgin Rita Thiele erhielt für die Fassung „Die Übriggebliebenen“ den Theaterpreis Hamburg Rolf Mares 2019 in der Kategorie „Herausragende Dramaturgie“. In der Begründung der Jury heißt es: „Die Dramaturgin Rita Thiele hat gemeinsam mit der Regisseurin Karin Henkel eine Bühnenfassung aus drei Texten von Thomas Bernhard erstellt und ihr den überzeugenden Titel »Die Übriggebliebenen« verliehen. Thiele hat die 1979 bzw. 1986 erschienenen Werke durch ihre Bearbeitung revitalisiert und dabei ihre groteske Aktualität freigelegt. Wie unter einem Brennglas lassen die faszinierend miteinander verwobenen Auszüge der Stücke »Vor dem Ruhestand« und »Ritter Dene Voss« sowie des Romans »Auslöschung. Ein Zerfall« die Denkstrukturen autoritär fixierter Charaktere erscheinen. Aber auch die stilistischen Merkmale des Autors treten dadurch geschärft zutage. Dessen Technik der Steigerung von Akt zu Akt – beispielhaft: die verbalen Übertreibungsergüsse der männlichen Protagonisten, die jeweils später auftreten und sich in fixe Ideen furios hineinsteigern – wird durch die drei thematisch verwandten Vorlagen in immer neuen Varianten virtuos vorgeführt. Gleichzeitig blickt man in einen Abgrund geschwisterlicher Dreierkonstellationen, ,denen die Vergangenheit in den Knochen steckt, und die aus der veruntreuten Gegenwart keinen Gedanken für irgendeine Zukunft retten können‘, wie die Neue Zürcher Zeitung anlässlich der Premiere schrieb.“

Tickets für den Stream sind ab 6,50 Euro auf der Webseite vom SchauSpielHaus erhältlich.

Beitrag teilen:
kulturnews.de
Datenschutz-Übersicht

Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.