„Die Wärterin“ im Kino: Wenn die Mutter Rache will
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Als der Mörder ihres Sohnes in das Gefängnis verlegt wird, in dem sie arbeitet, gerät die Jusitzvollzugsbeamtin Eva an ihre Grenzen: „Die Wärterin“ von Gustav Möller kommt jetzt in die Kinos.
Eva macht Yoga mit den Insassen des Gefängnisses, sie gibt Schulunterricht, und wirkt doch eher verschlossen. Als der Mörder ihres Sohnes in das Gefängnis verlegt wird, lernt man die Gründe für ihre Zurückgezogenheit kennen. Und noch viel mehr, denn der Film „Die Wärterin“, der jetzt in die Kinos kommt, entwickelt sich vom Drama zum Thriller.
Das Thrillerdrama „Die Wärterin“ des dänischen Regisseurs Gustav Möller („The Guilty“) ist ein in tristen Farben fotografierter Knastfilm. Im Mittelpunkt steht mit Eva eine Wärterin, die sich vom Matheunterricht bis zum Yogakurs für die Einsitzenden engagiert – eindringlich gespielt von Sidse Babett Knudsen („Ein Hologramm für den König“). Als sie eines Tages bei der Überwachung einer Gefangenenankunft einen Häftling wiedererkennt, gerät Eva aus dem Gleichgewicht: Mikkel (Sebastian Bull), hat in einem anderen Gefängnis ihren ebenfalls einsitzenden Sohn ermordet. Von diesem Moment an entwickelt sich der Film zu einem Psychothriller mit immer neuen Eskalationsstufen. Eva lässt sich in den Hochsicherheitstrakt versetzen, wie sie Mikkel mit Mobbingmethoden reizt und ihm kurz vor einer Durchsuchung Drogen in die Zelle schmuggelt. Dann kehren sich die Machtverhältnisse plötzlich um … Gustav Möllers auf weitern Strecken so ruhiger Film ist ein Psychogramm zweier Charaktere, die sich ihm Rahmen ihrer Möglichkeiten im Knast umkreisen wie Raubtiere.