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Diversify The Code! Neues Digitalprojekt geht an den Start

Diversify The Code! Fonds Digital Key Visual
Kulturstiftung des Bundes: Fonds Digital (Key Visual: project75.net, Paulina Raszeja & Paul Rascheja)

Mit dem Kooperationsprojekt „Diversify the Code“ wollen die Deichtorhallen Hamburg und Kampnagel diskriminierenden Strukturen bei digitaler Technologie und künstlerischer Arbeit entgegenwirken.

Die Deichtorhallen Hamburg und Kampnagel haben das gemeinsame Kooperationsprojekt „Diversify the Code! Künstlerische Produktion und institutioneller Strukturwandel“ gestartet. Das Projekt wird durch den Fonds Digital im Programm Kultur Digital der Kulturstiftung des Bundes ermöglicht. Mit dem Programm Kultur Digital unterstützt die Kulturstiftung des Bundes Kulturinstitution bei der Umsetzung digitaler Strategien, die dem Gemeinwohl dienen. Im Rahmen des Fonds Digital sind 36 Kulturinstitutionen beteiligt. Das Projekt „Diversify The Code“ richtet sich dabei an eine strukturelle Förderung von Diversität in der Technologie und bei künstlerischen Arbeits- und Produktionsprozessen. Begleitet wird das Projekt vom Chaos Computer Club (CCC) als digitaler Partner.

Raum für neue digitale Ästhetiken

Zum einen geht es bei der Entwicklung neuer digitaler Technologien um einen Fortschritt, der neue Möglichkeiten auf technischer und ästhetischer Seite mit sich bringt. Zum anderen setzt sich das Kooperationsprojekt der Deichtorhallen und Kampnagel kritisch mit der digitalen Entwicklung auseinander. Und diese beginnt bereits bei gesellschaftlicher Diversiät in den Entwicklungsstrukturen. Dabei geht es um die Fragen: Wie sehen diese Produktionsstrukturen aus? Wie setzt sich die Zusammenarbeit der Produktionsstätten zusammen, welche Technologien werden dabei eingesetzt und wie verbinden sich diese mit den bildenden und performativen Künsten? Die Neustrukturierung dieser Prozesse umfasst dabei sowohl die technische Entwicklung und künstlerische Arbeit als auch deren Vermittlung. Hierbei geht es um neue Produkte und Ästhetiken, die die Vielfalt der Gesellschaft widerspiegeln. Denn am Ende jeder künstlerischen Produktion steht ein diverses Publikum, Nutzer*innen, die sich angesprochen fühlen wollen – und dies gelingt nur, wenn der Diversitätsansatz bereits in den Produktionsstrukturen mitgedacht wird.

Diversify the Code setzt sich kritisch mit diskriminierenden Strukturen auseinander

Kampnagel-Intendantin Amelie Deuflhard gehört zu den vorantreibenden Kräften der digitalen Offensive, wie sie bereits im kulturnews-Interview deutlich machte. Zu dem Kooperationsprojekt sagt sie: „Kampnagel stand schon immer für Sparten-verschmelzende Kunst; digitale Technologie ist als Teil davon nicht mehr wegzudenken, weder aus den Strukturen noch aus den künstlerischen Mitteln und Ästhetiken. Mit unserer Kooperation möchten wir in diesem Bereich neue Impulse setzen und Experimente fördern – und uns dabei gemäß dem Motto Diversify the Code kritisch mit diskriminierenden Strukturen und einseitigen, dominierenden Perspektiven in diesem Feld auseinandersetzen.“

Laboratorien und digitale Forschungsresidenzen

Die Zusammenarbeit zwischen Kampnagel und den Deichtorhallen sieht die Einrichtung von Laboratorien und digitalen Forschungsresidenzen vor, in denen mit dem Austausch zwischen neuen digitalen Technologien und künstlerischen Arbeiten experimentiert werden kann. Dabei werden zudem Open Source-Anwendungen entwickelt, die die interdisziplinäre Zusammenarbeit sowie die Kooperation zwischen den beiden Häusern erleichtert. Dirk Luckow, Intendant der Deichtorhallen Hamburg, äußert sich über das gemeinsame Projekt folgendermaßen: „Das Online-Projekt Diversify the Code! hat für die Zukunft unserer Häuser eine große Relevanz. Kulturschaffende und Besucher*innen wird entgegen der Logik großer Suchmaschinen, Internet-Anbieter und Netzstrukturen ein neuer Zugang zu den Institutionen und ihren Programmen ermöglicht. So soll ein spannender Ort für jüngere künstlerische Szenen und kulturelle Netzaktivitäten entstehen, der Diskurse rund um Prozessorientierung, Interdisziplinarität und digitaler Transformation aufgreift. Dabei wollen wir uns auch Methoden der »Open source culture« und des »creative coding« bedienen: Von der Vereinfachung interner Kommunikationsabläufe über neu gestaltete Vermittlungskonzepte bis hin zu künstlerischen Produktionsmöglichkeiten für die von uns erdachten digitalen Plattformen, um Kunst und Kultur, Technologie und Bildung neu in unser Angebot zu integrieren.“

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