„Doktor Ballouz“: Vergangenheit – plötzlich ganz anders
Im ZDF und in der ZDF-Mediathek startet Staffel 3 der Arztserie „Doktor Ballouz“. Die Serie ist so gut wie eh und je. Unbedingte Empfehlung!
Was macht den Unterschied zwischen einer Arztserie und einer Arztserie aus? Im Fall der Serie „Doktor Ballouz“ (im ZDF und in der ZDF-Mediathek) sieht man das schon seit Staffel 1 und Staffel 2, und die Gründe sind immer sofort erkennbar. Da ist zuallererst der Schauspieler, der den Chefarzt Ballouz eines Krankenhauses irgendwo in der Uckermark spielt: Merab Ninidze, der bisher eher als Bösewicht eingesetzt wurde oder als Guter auf der anderen Seite („Der Spion“).
Da ist aber auch die Handlung, und die ist im Fall von „Doktor Ballouz“ genauso wichtig wie das Schauspiel des Helden: Im Fall dieser Serie lässt sie sich nun schon in der dritten Staffel viel, viel Zeit, und das bis in die Nebenhandlung. Der Tag des Chefarztes wird ganz nebenbei bereits in der ersten Folge „Tunnel“ im Detail geschildert: Kein Frühstück, da die Geliebte sich am Morgen die Bluse mit Marmelade vollsaut und vom Doktor noch schnell zu Hause abgesetzt werden möchte; der Blick der Krankenhausbelegschaft auf den Chef fehlt ebenfalls nicht, obwohl Doktor Ballouz doch die meiste Zeit im Tunnel neben einem Auto sitzt, in dem ihm gerade ein Organspender wegstirbt, der extra für seinen Sohn angereist ist. Und am Ende erfährt Ballouz noch etwas über seine vor Jahren verstorbene Frau, der er immer noch sehr nachtrauert und das ihn zutiefst erschüttert. Kitsch? Fehlanzeige. Serienlangeweile? Quatsch. Dafür eine horizonale Erzählweise, die in jeder Sekunde genauso stark durchscheint wie der aktuelle Plot.