Doku-Tipp: Ein Kaufhauskönig wird von den Nazis bestohlen in „Der Fall Max Emden“

Einst war er ein reicher Kulturmäzen, doch unter den Nazis verlor der Geschäftsmann Max Emden alles. Sein Enkel macht sich auf die Suche nach Antworten.
Er war einer der reichsten Unternehmer der Republik und ein einflussreicher Kulturliebhaber. Und doch kennt man den Namen Max Emden heute kaum noch. Seine Kaufhäuser dagegen sind nach wie vor berühmt: das KaDeWe in Berlin, der Operpollinger in München oder Corvin Áruház in Budapest. Kein Wunder, dass Emden zeitlebens als „Kaufhauskönig“ bekannt war. Doch auch seine Kunstsammlung war legendär, genauso wie seine Villa auf einer Insel im Lago Maggiore.
Doch der jüdische Unternehmer aus Hamburg wurde zeitlebens vom Antisemitismus verfolgt. Die Nazis haben sein Vermögen beschlagnahmt und seine Immobilien entäußert. Seine Sammlung musste er zu großen Teilen verkaufen. 1940 ist Max Emden gestorben. Die Dokumentation „Der Fall Max Emden“ begleitet seinen Enkel Jan Carlos Emden bei dem Versuch, die Spuren des Erbes seines Großvaters zu finden. Wo sind Immobilien, wo ist die Sammlung wirklich geblieben? Erst in den letzten Jahren gibt es zunehmend Versuche, Gerechtigkeit herzustellen. So hat die Bundesregierung 2019 zwei Werke, die sich mittlerweile im Bundesbesitz befanden, an die Erben Emdens übergeben. Die Stadt Hamburg hat sich bis heute nicht zu einer Entschädigung bereiterklärt.
„Der Fall Max Emden“ läuft heute um 22.55 Uhr auf arte. Danach ist die Dokumentation noch bis zum 14. 12. in der Mediathek verfügbar.