Doku-Tipp: „#dreckshure“
Frauenhass ist im Internet allgegenwärtig. Zwei betroffene Journalistinnen gehen der Frage nach, warum das so ist.
Leider beginnt die Debatte über Frauenhass im Internet immer wieder von neuem. In Deutschland etwa ist sie dieser Tage gekoppelt mit dem Diskurs über Deutschrap. Aber das Problem ist schon seit Jahren wohlbekannt: Hasskommentare sind online für viele User*innen an der Tagesordnung – und das gilt besonders für Frauen. Die Dokumentation „#dreckshure“ zeigt nicht nur besonders eindrückliche Beispiele des Hasses, sondern geht auch der Frage nach, was ausgerechnet das Internet zum Nährboden dafür macht.
Florence Hainaut und Myriam Leroy kennen das Phänomen leider in- und auswendig. Sie arbeiten beide als Journalistinnen und Autorinnen, sagen in der Öffentlichkeit ihre Meinung. Seit 15 Jahren sind sie in den Medien aktiv, und seit dieser Zeit werden sie beide auch regelmäßig angefeindet. Sie sehen sich mit Beleidigungen, Schmähungen und Drohungen konfrontiert. Wie sie berichten, haben sie das lange als unabänderlichen Teil ihres Berufs hingenommen. Doch heute sind sie nicht mehr bereit, den Hass zu akzeptieren. Mit ihrem Film wollen sie auch dazu beitragen, dass Frauen sich irgendwann gefahrlos im digitalen Raum bewegen können.
Dazu sprechen sie nicht nur selbst über ihre Erfahrungen, sondern lassen auch viele andere Frauen aus vielen verschiedenen Ländern zu Wort kommen. Zahlreiche Beispiele zeigen dabei das ganze Ausmaß der sexistischen Gewalt, denen sich Frauen täglich ausgesetzt sehen. Und die Dokumentation fragt, wer die Menschen sind, die im Internet Hass verbreiten – und wer ein Interesse daran hat, dass das so bleibt.
„#dreckshure“ läuft am 23. Juni um 21.50 Uhr auf arte. Danach ist der Film noch bis zum 3. Dezember in der Mediathek verfügbar.