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Doku-Tipp: „Geisterpost aus Taiwan“

Geisterpost aus Taiwan
(Foto: Medea FIlm/Sieber)

Die Dokumentation zeigt, wie in Taiwan mit den verstorbenen Ahnen kommuniziert wird – Geschenke aus Pappmaché inklusive.

Wie in der Volksrepublik China glauben auch in Taiwan viele Menschen daran, dass ihre Ahnen im Jenseits weiterleben. Die Beziehung zu ihnen ist wesentlich enger, als man es etwa in der christlichen Lehre gewohnt ist: Verstorbene werden beschenkt, in Häuser eingeladen und sogar vor wichtigen Entscheidungen um Rat gefragt. Die Dokumentation „Geisterpost aus Taiwan“ zeigt verschiedene Bräuche, die in dem ostasiatischen Land ausgeübt werden.

Der Film begleitet dazu drei Menschen während des Zhongyuan, des „Monats der wandernden Geister“. In dieser Zeit, glaubt man, können die Seelen der Ahnen auf die Erde zurückkehren. Viel Feste fallen in diesen Monat, es gibt mittlerweile stark kommerzialisierte Veranstaltungen. Ein zentrales Element ist die Zhizha genannte „Geisterpost“. Dabei schenken Menschen ihren verstorbenen Verwandten Artefakte aus Pappmaché, vorzugsweise an Todestagen oder bei Beerdigungen. Die Objekte sind Modelle echter Gegenstände, die den Ahnen das Nachleben versüßen sollen. Von Handys über Modeartikel bis hin zu ganzen Häusern ist alles vertreten.

Die Dokumentation von Claudio Sieber und Marita Neher folgt nicht nur dem Künstler Du Zhen-Hao, sondern auch  Yean Han, die Geisterpost herstellt, sowie dem Orakel Nana Chen. Sie alle arbeiten im Geistermonat daran, die spirituelle Praxis am Leben zu erhalten.

„Geisterpost aus Taiwan“ läuft am 27. Februar um 19.30 Uhr auf arte. Außerdem ist der Film bis zum 27. Mai 2021 online in der Mediathek verfügbar.

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