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Doku-Tipp: Neunteilige Reihe über „Vietnam“

25. August 1965: Eine junge Soldatin, die verdächtigt wird, dem Vietcong anzugehören, wird von Anhängern der südvietnamesischen Armee zur Rede gestellt.
(© AP Images)

Die ausführliche Reihe erklärt Hintergründe, Verlauf und Nachwirkungen des Vietnamkrieges. An drei Tagen gibt es jeweils drei Teile zu sehen.

Kaum ein Konflikt ist in der Popkultur so präsent wie der Vietnamkrieg. Bis heute gibt es filmische Abkürzungen, die alle sofort an Klassiker von „Apocalypse Now“ über „Good Morning Vietnam“ bis zu „Forrest Gump“ denken lassen. Dazu gehören knatternde Helikopter, eine blutrot versinkende Sonne und natürlich der Classic Rock der 70er. So tief sind diese Klischees verwurzelt, dass ein Film wie „Kong: Skull Island“ nicht einmal in Vietnam spielen muss, um trotzdem sofort Assoziationen mit dem Krieg zu wecken.

Doch verglichen dazu ist das tatsächliche Wissen über den Konflikt oft eher dürftig. Die Dokureihe „Vietnam“, die Arte in allen neun Teilen an drei aufeinanderfolgenden Tagen zeigt, ändert das. Am Ende angelangt, weiß das Publikum nicht alles über die Hintergründe, den Verlauf und die Nachwirkungen des Vietnamkrieges – aber zumindest weit mehr als vorher.

Vom Bürger- zum Stellvertreterkrieg

Den Anfang macht am 10. August um 20.15 Uhr der erste Teil „Déjà vu! oder: Alles schon mal da gewesen!“. Er beschreibt die Anfänge des Krieges inklusive der langen Vorgeschichte, genauer den langen Zeitraum zwischen 1858 und 1961. Seit 1858 war Vietnam eine Kolonie Frankreichs gewesen. 1941 schlossen sich verschiedene Bewegungen zur Viet Minh zusammen, um gegen die Kolonialmacht zu kämpfen. Unter der Führung von Ho Chi Minh gelang es 1945, die Unabhängigkeit auszurufen, doch praktisch sofort entwickelte sich daraus der blutige Indochinakrieg gegen Frankreich, der bis 1954 andauerte.

Als Resultat wurde Vietnam durch das Genfer Abkommen in zwei Teile geteilt. Die Kolonialtruppen zogen sich nach Südvietnam zurück, während der Norden der Viet Minh überlassen wurde, die aufgrund ihrer kommunistischen Überzeugungen China und der Sowjetunion nahestand. Sie war für eine Wiedervereinigung des Landes. Im Rahmen des Kalten Krieges stellten sich die USA auf die Seite Südvietnams, obwohl dort der Diktator Ngo Dinh Diem herrschte. So wurde aus einem Bürgerkrieg ein Stellvertreterkrieg – spätestens, als die USA in den 60er-Jahren offiziell selbst Kriegspartei wurden …

Die Dokumentation arbeitet mit Archivmaterial, Statements von Zeitzeug*innen, Fernsehaufnahmen, Fotos und mehr, um ein möglichst komplettes Bild des Vietnamkriegs zu schaffen.

Die erste Folge läuft am 10. August um 20.15 Uhr auf Arte, direkt danach laufen die nächsten beiden Folgen. Folge 4–6 kommen am 11., die letzten drei Teile des Neunteilers dann am 12. August.

Alle Teile sind zusätzlich online in der Mediathek verfügbar.

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